Lesen zu können ist im Hinblick auf gesellschaftliche Diskussionen oder demokratische Beteiligung immens wichtig: Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Menschen mit geringen Lesefähigkeiten deutlich seltener zur Wahl gehen oder sich mit anderen Menschen über politische Ansichten austauschen. Dazu ist Populismus zu erkennen, nicht immer einfach. Wenn Menschen dann zusätzlich noch maximal auf Satzebene – oder im Zeitalter von Social Media – auf Überschriftenebene lesen können, wird es für eine Gesellschaft gefährlich. Das betrifft schon heute 6,2 Millionen deutschsprachige Erwachsene. Kaum verwunderlich, wenn bereits ein Viertel der 15-Jährigen nicht gut lesen kann. Und der Grundstein dafür, gut lesen zu können, wird schon ganz früh in der Kindheit gelegt.
Kinder, die regelmäßig vorgelesen bekommen, haben einen größeren Wortschatz, entwickeln ein Gefühl für Sprache und haben oft schon vor Schulbeginn erste Buchstabenkenntnisse. So ausgerüstet fällt Schulkindern das Lesenlernen leichter. Und was man gut kann, übt man auch lieber. Sprich: Fällt Kindern das Lesen leichter, sind sie motivierter auch im Alltag öfter zu lesen und entwickeln durch diese Lesepraxis eine gute Lesekompetenz. Das ist die Fähigkeit, Texte inhaltlich zu verstehen und gedanklich zu verarbeiten. Die wichtigste Fähigkeit also, um sich eigenständig zu informieren, Aussagen zu bewerten und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Vier von zehn Kindern wird zu Hause aber nicht oder nur selten vorgelesen.
Der Journalist und Lesebotschafter weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, es Populisten so schwer wie möglich zu machen.
Erfahre hier was Mirko Drotschmann zum Thema sagt.
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Mirko Drotschmann ist überzeugt: „Bei der Moderation von Podiumsdiskussionen bekomme ich öfter mit, dass Gäste einfach Dinge behaupten, um eine gewisse Stimmung im Raum zu erzeugen. Aber sobald jemand dieser Person Kontra gibt und belegbare Fakten auf den Tisch legt, sieht das Ganze schon anders aus. Gut informiert und mit sachlichen Argumenten muss man in keiner Diskussion Angst vor populistischen Aussagen haben.“
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Bildung ist in Deutschland abhängig vom Elternhaus. Wenn Kinder hier nicht gefördert werden können, starten sie mit einem großen Nachteil in ihr gesamtes Leben, den pädagogische Fachkräfte auch mit größter Motivation kaum ausgleichen können. Doch trotz belegbarer wissenschaftlicher Erkenntnisse ist vielen Menschen gar nicht klar, wie groß der Einfluss von Vorlesen ist. Ob Eltern vorlesen oder nicht, hängt dabei viel mit den in der eigenen Kindheit gesammelten Vorleseerfahrungen zusammen. Verkürzt gesagt: Wurde mir nicht vorgelesen, lese ich sehr wahrscheinlich auch meinem Kind nicht vor. Freiwillig Engagierte können diesen Teufelskreislauf unterbrechen. Denn durch dich können Kinder Vorleseerfahrung sammeln, Freude am Lesen entwickeln und später selbst Kindern vorlesen.
Vorlesen ist also der erste Schritt aktiv an der Chancengerechtigkeit in Deutschland mitzuwirken! Ob langfristiges Engagement oder erst einmal ausprobieren, allein oder zu zweit: Ein Vorlese-Engagement ist vielseitig, regional und richtet sich nach dem eigenen Terminkalender.
Du willst mit uns für eine bessere Zukunft sorgen? Am 15. November ist Bundesweiter Vorlesetag. Jetzt anmelden und vorlesen!
Kein Problem! Wir unterstützten dich mit vielseitigen Angebote rund um das freiwillige Engagement – für jeden Wissens- und Erfahrungsstand.
Du willst Kinderaugen zum Leuchten bringen? Dann unterstütze eine Einrichtung deiner Wahl mit einer (Vor-)Lese-Box.
Du willst mit uns die Botschaft verbreiten? Hier gibt es alle Materialien wie zum Beispiel Postings, Banner und Printanzeigen zum Download, die du unter Verwendung des Copyrights verwenden darfst. Wir freuen uns über Verlinkungen auf Social Media oder über die Verwendung des Hashtag #MachMitLiesVor.
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