Silberregen glitzert nicht

Es wäre ein regelrechter Silberregen, wenn Emely all die kleinen Silberpapierchen, die sie einem Kästchen gesammelt hat, ausschütten würde. All die Silberpapierchen, die seit einiger Zeit überall in der Wohnung zu finden sind. Genauer gesagt: seit der Zeit, als Mama alles über den Kopf gewachsen ist. Seit sie kaum noch aus dem Bett aufsteht. Seit Emely neben ihren Schularbeiten und den - immer selteneren - Treffen im Skatepark mit ihrem besten Freund Matthis auch noch für ihre kleinen Geschwister Lukas und Hannah sorgen muss, neben dem Einkaufen und … das alles vor Nachbarn, Lehrer/-innen und sogar vor Mattis geheim halten muss. Bis es irgendwann nicht mehr funktioniert …

Eine ganz und gar nicht glitzerige, sondern anrührende, feinfühlige Geschichte über das, was die Tablettensucht eines Elternteils mit der ganzen Familie macht - besonders mit denen, die alles daran setzen, sich und den anderen Normalität vorzugaukeln. Emelys Geschichte liest sich nachvollziehbar, leicht, stellenweise sogar mit Witz (insbesondere bei den immer wieder eingestreuten Quizfragen - einst die gemeinsame Leidenschaft von Mutter und Tochter) ohne dabei die Tragweite des Problems zu beschönigen. Ein vorsichtiges Happy-End wie im Buch wäre jedenfalls allen Betroffenen zu wünschen!