Atlas der Fabelwesen

Stopp! Das ist definitiv kein Atlas für eilige Blätterer! Bevor man sich nämlich an die spannende Erkundung all der Monster, Vampire, Drachen und anderen Fabelwesen macht, die rund um die Welt zu Hause sind, sollte man erst einmal den Hintergründen dieses gewichtigen Werks auf die Spur kommen. Es handelt sich nämlich – laut vorangestelltem Brief der Autorin an den Verlag – um das Lebenswerk eines Einsiedlers aus dem 16. Jahrhundert namens Cornelius Walter, das sie in einer mehrfach gesicherten und in einer Bibliothek gut versteckten alten Kiste gefunden hat. Und der Inhalt lässt nicht nur sie in’s Grübeln verfallen: Kann es sein, dass der schrullige Forscher und Seefahrer all den fantastischen Kreaturen auf seiner großen Expedition selbst begegnet ist? Eine vergilbte Notiz mit einer kryptischen Botschaft in seltsamen Zeichen könnte bei der Lösung helfen. Aber wer schafft es, sie zu entziffern?

Genial! Unter der Prämisse, dass all die sagenhaften Fabelwesen (vielleicht) doch tatsächlich existieren, betrachtet man die nach Ländern bzw. Kontinenten sortierten Karten mit ihren „natürlichen“ Lebensräumen und der kurzen Beschreibung ihrer Charakteristika natürlich umso aufmerksamer. Und entdeckt dabei nicht nur, dass z. B. der sibirische Drache Alklha jeden Tag ein Stück vom Mond abknabbert – aber dann wieder zurückspuckt. Oder dass die lybische Amphisbena eine bösartige, doppelköpfige Wüstenschlange ist, deren getrocknete Haus gegen Erkältungen helfen soll. Nein, man findet bei genauem Hinsehen auch die Übersetzung der einzelnen Buchstaben, aus denen die geheimnisvolle Anfangsbotschaft zusammengesetzt ist. Hier sind also wissenschaftliche Neugier und Spaß am Skurrilen, Gruselig-Fantastischen genauso gefragt wie konzentriertes Hinschauen und Lesen!