Julian und Anisa und das Wunder vom Wacholderpark

„Zitteraal!“ Julian hasst es, wenn Diego ihn so nennt. Ganz besonders, wenn sich dann auch das Mädchen Anisa ein Grinsen nicht verkneifen kann! Denn kontrollieren kann Julian die Zuckungen, die ihn immer wieder mal überfallen, nicht - und damit auch nicht die blöden Kommentare der anderen. Wörter sind für Julian wichtig. So wichtig, dass er sie sogar ausschneidet und sammelt. Aber das reicht nicht, um die selbstbewusste und mutige Anisa zu beeindrucken; dafür nimmt man wohl lieber in Kauf, das Wort „Angst“ mal in echt zu erleben. Zum Beispiel beim verbotenen Betreten des abgebrannten Bootshauses. Oder als Diego Julian tätlich angreift. Doch dann greift Anisa ein: mit einer Herausforderung für Diego, bei der es ausgerechnet um Fußball geht. Und die ein echtes Wunder erfordern würde …

Wie viele Buchstaben das Wort „Versager“ wohl hat? Das weiß Julian ganz sicher. Wie es aber am Ende kommt, dass er nur noch das Wort „Glück“ im Kopf behält, erzählt dieser kleine Kinderroman. An Problemen und großen Themen wird hier nicht wirklich gespart. Aber die - abwechselnd aus Diegos und Anisas Sicht erzählte - Freundschaftsgeschichte überzeugt duch eine klare, poetische Sprache und liebenswerte Figuren, durch kurze Kapitel, leichte Lesbarkeit und (wer wünscht sich das nicht?) ein wunderbares Ende!