Kinder lesen auf einer Wiese
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Wie motiviere ich Kinder zum Lesen?

Kinder zum Lesen motivieren kann ganz schön anstregend sein. Lesekompetenz ist jedoch eine wichtige Grundlage für alle Bereiche im Leben. Was also tun, wenn Kinder so gar keine Lust haben, sich mit Lesen zu beschäftigen? Wir geben hilfreiche Tipps, wie Kindern der Einstieg ins Lesen erleichtert werden kann. 

7 Tipps, die Kinder zum Lesen motivieren

Tipp 1: Grundlagen legen, Rituale schaffen

Vorlesen ist der erste Schritt in der Lesereise der Kinder und weckt das Interesse am Lesen. Rituale können helfen, eine Routine aufzubauen. Ob nach dem Essen, während der Busfahrt zur Kita und Schule oder die Gute-Nacht-Geschichte – das Schöne am eigenen Ritual ist, dass es genau das ist: das eigene. Es gibt kein richtig und falsch. Es gibt nur das Vorleseritual, das zur eigenen Familie, zum eigenen Kind und Tagesablauf passt. Übrigens: Viele Eltern hören mit dem Vorlesen viel zu früh auf – meist wenn die Kinder in die Grundschule kommen. Lesen lernen  ist aber ein anspruchsvoller Prozess, bei dem auch „ältere“ Kindere noch Hilfe brauchen. Das Vorlesen unterstützt sie dabei, sicherer zu werden. Tipp: Abwechselndes Vorlesen macht Spaß und bringt Übung.

 

Tipp 2: Geduldig bleiben

Wenn Kinder nicht lesen möchten, obwohl Eltern gefühlt alles probiert haben, fällt gern der Satz "Jetzt kommt das Handy aber weg. Setz dich jetzt hin und lies etwas". Das ist gut gemeint, verknüpft das Lesen aber als eine Tätigkeit, zu der das Kind gezwungen wird. Statt als Strafe, sollte das Lesen aber als Freizeitalternative angesehen werden und dafür braucht es vor allem eines: Geduld. Es gilt, Lesen immer wieder als Alternative anzubieten und die passenden Voraussetzungen zu schaffen.

 

Mit Spaß lernt es sich am besten.
Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme Stiftung Lesen
Drei Kinder lachen gemeinsam
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Tipp 3: Lesen heißt nicht zwangsläufig Buch lesen

Klar, Bücher sind toll und machen Spaß zu lesen. Aber Bücher sind nicht die einzigen Lesemedien, die spannende Geschichten zu bieten haben. Eltern verwechseln Lesen oft mit "Lesen des guten Buches". Doch darum geht nicht, denn Kinder sollen vor allem die Möglichkeit haben, eine Fähigkeit für den Alltag zu lernen. Und mit Spaß lernt es sich am besten. Deswegen unbedingt die Kinder mit aussuchen lassen, was sie lesen wollen. Das kann ein Buch sein, muss es aber nicht. Es gibt tolle Buchcomics, Comics, Mangas oder Zeitschriften, die vielleicht besser passen. Gerade Kinder, die noch nicht so viel lesen, haben es mit diesen Medien leichter. Denn die Bilder machen die Geschichte abwechslungsreich und die kürzeren Textabschnitte den Einstieg einfacher.

Tipp 4: Themenvielfalt anbieten

Nicht nur die Verpackung der Geschichte - also ob Buch, Comic oder Zeitschrift - ist wichtig, sondern auch das Thema. Hier sollten Kinder unbedingt (mit-)bestimmen dürfen, was sie lesen möchten. Im Bestfall gibt es mehrere Möglichkeiten zu Hause. Tipp: Büchereien bieten gute, erschwingliche Angebote und eine große Auswahl für kleine Leser*innen. So kann auch einfach mal ausprobiert werden, was denn eigentlich gefällt ohne direkt kaufen zu müssen. Lesetipps zu verschiedenen Themen gibt es in unserer  Mediendatenbank

Tipp 5: Leseumgebung schaffen

Lesen braucht Konzentration und daher ist die Umgebung besonders für Leseeinsteiger wichtig. Auf dem harten Stuhl, während die Geschwister in der Küche umhersausen, gekocht wird und das Telefon klingelt? Nein, der Küchentisch ist oftmals nicht die beste Lösung. Lieber einen ruhigen, gemütlichen Ort mit gutem Licht wählen, das Lieblingsgetränk mitgeben und schon fällt der Start leichter. Wenn die Geschichte packend ist, kommt die nötige Konzentration von allein. Übrigens: Gibt es keinen passenden Platz im Haus, kann sich auch der Besuch einer Bücherei lohnen. Hier gibts es oft gemütliche Leseecken, in der ungestört gelesen werden kann.

Tipp 6: Lesen an sich kann überall geübt werden

Beim Lesen muss es nicht direkt die lange Geschichte sein. Ein Alltagshack zum Lesenüben ist es, einfach jeden Leseanlass zu nutzen. Das Rezept vorlesen beim gemeinsamen Kochen, die Einkaufsliste, kleine Notizen für das Kind in der Butterbrotdose, das Plakat neben der Bushaltestelle – Lesen findet überall statt. So wird der nächste Stadtbesuch zur Leseentdeckungsreise und ganz nebenbei wird geübt. Und je einfacher das Lesen irgendwann fällt, umso eher lässt sich das Interesse für längeren Lesestoff wecken.

 

Gerade bei Leseanfängern ist es eine gute Idee, einfach jeden Leseanlass zu nutzen.
Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme Stiftung Lesen
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Tipp 7: Vorbild sein, gemeinsam lesen

Kinder nehmen sich zum Vorbild, was sie sehen. Deswegen ist der beste Tipp: selbst das Handy zur Seite legen und zum Buch oder zur Zeitschrift greifen. Denn so erfahren Kinder, dass Lesen ganz natürlich in den Alltag gehört. Abgesehen davon können Eltern z.B. auch gemeinsam mit ihren Kindern lesen. Entweder die Kinder lesen die Geschichte vor oder man wechselt sich einfach ab - so verbringt die Familie mehr Zeit miteinander und man kann sich über die Geschichte gemeinsam austauschen.

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