6,2 Millionen Menschen können in Deutschland nicht richtig lesen und schreiben. Das wollen wir ändern, gemeinsam! Denn ob Textnachrichten, Rezepte, E-Mails, Anträge, Arbeitsverträge, Elternbriefe, Busfahrpläne oder die Zutaten auf Lebensmittelverpackungen – wir lesen ständig. Dazu wird die Lesefähigkeit in unserer Gesellschaft im Alltag stillschweigend vorausgesetzt. Wie belastend das für all diejenigen sein kann, die eben nicht gut lesen können, machen Comedian Bülent Ceylan, Foodbloggerin und Unternehmerin Sally und Schauspieler und Moderator Jochen Schropp in drei kurzen Spots deutlich. Sie geben einen realitätsnahen Einblick in den Alltag von Menschen mit geringer Lesefähigkeit und zeigen auf, was wir alle gemeinsam tun können, damit Menschen gar nicht erst in die Situation kommen, nicht lesen zu können.
Bülent Ceylan, Comedian
Was bedeutet es im Alltag, keine Nachrichten oder andere Texte lesen zu können?
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Sally, Foodbloggerin und Unternehmerin
Was bedeutet es eigentlich für den Alltag einer Mutter, nicht richtig lesen und schreiben zu können?
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Die nachgestellten Szenen in den drei Kurzfilmen zeigen alltägliche Situationen und machen deutlich, welche Rolle Lesen im Leben einnimmt. Denn wie unsere Studie MOVE zeigt, ist der Nutzen für den Alltag auch ein zentraler Blickwinkel auf das Lesen selbst. Die Studie betrachtet den Alltag und die Perspektiven von Erwachsenen, die nicht gut lesen und schreiben können. Ein Ergebnis: Der Wert von Lesen wird vor allem im täglichen Leben gesehen. Dazu stützt das Projekt die Erkenntnis, dass Probleme mit dem Lesen oft in der Kindheit beginnen. Menschen, denen das Lesen schwer fällt, hatten oft schlechte Schulerfahrungen, die ihre Einstellung gegenüber dem (Lesen-) Lernen ein Leben lang beeinflussen. Das steht im deutlichen Gegensatz zu den Erfahrungen der Kinder, die lesen können. Denn es hilft ihnen, fächerübergreifend Aufgaben besser zu verstehen und zu lernen. Wir wissen, dass Kinder leichter Lesen lernen, wenn ihnen vorgelesen wird. Durch das Vorlesen oder gemeinsame Anschauen und Besprechen von Bilderbüchern bekommen sie ein Gefühl für Sprache und starten so mit einem Vorsprung in das (Schul-) Leben. Deswegen schafft Vorlesen echte Chancen für eine selbstbestimmte Zukunft.
Kinder lieben es, vorgelesen zu bekommen. Sie tauchen gern in Geschichten ein und lassen sich begeistern. Selbst Kinder, die auf den ersten Blick zu unruhig sind für gemeinsame Vorlesestunden, lassen sich motivieren. Dazu sollten Vorlesende am besten einen lockeren Blick auf das Vorlesen selbst haben: es ist ok, wenn Kinder während dessen Zwischenfragen haben, Bilder kommentieren oder vielleicht schneller weiterblättern wollen, als es der Text eigentlich vorgibt. Vorlesen heißt nicht, dass der Text 1:1 wiedergegeben werden muss. Vorlesen bedeutet – vor allem wenn die Kinder noch jung sind – gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen und über die Bilder oder Geschichten ins Gespräch zu kommen. „Wo ist der Ball und hast du schon einmal mit einem Ball gespielt?“ So kann eine Ball-Geschichte ein prima Aufhänger dafür sein, z. B. über den vergangenen Kita-Tag zu sprechen und das Kind zu animieren, von seinen Erlebnissen zu berichten. Beim gemeinsamen Geschichten entdecken wird so nicht nur die Bindung gestärkt, es können die witzigsten oder auch gemütlichsten Momente im manchmal chaotischen Alltag entstehen. Und wenn die Kinder trotzdem gerade einfach zu aktiv sind, dann geht es erst einmal eine Runde ans gemeinsame Toben, bevor weitergelesen wird. Noch nicht genug überzeugt? Hier gibt es 10 gute Gründe zum Vorlesen. Ideen für passende Vorlesebücher gibt es hier und mit „einfach vorlesen“ gibt es kostenfreie Geschichten direkt aufs Smartphone oder Tablet.
Keine Zeit selbst vorzulesen? Dann unterstützen Sie eine Einrichtung Ihrer Wahl mit dem Kauf einer (Vor-)Lese-Box!
Du bist selbst betroffen oder kennst Betroffene?
Dann bist du nicht allein! Du bekommst Hilfe z. B. über das Alpha-Telefon unter 0800 53 33 44 55 oder über die Webseite:
Lesenlernen ist schwierig, deswegen machen alle Kinder am Anfang erst einmal Fehler. Wenn aber trotz gemeinsamen Übens gar keine Besserung in Sicht ist, kann es sinnvoll sein, sich mit dem Thema Legasthenie vertraut zu machen. Das ist eine Lese-Rechtschreibstörung, durch die Kinder mehr Unterstützung benötigen. Mehr Informationen und Hilfe gibt es z.B. beim Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie e. V.
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