Großvaters Reise

Schon an der ersten, ganzseitigen Illustration bleibt man hängen: Sie zeigt einen jungen Japaner in traditionellem Gewand, der dem Betrachter zurückhaltend, aber durchaus nicht unfreundlich entgegenblickt – im Stil eines klassischen Familienporträts des frühen 20. Jahrhunderts. Der Großvater des Autors traf in diesem Alter eine Entscheidung, die sein Leben und das seiner ganzen Familie verändern sollte. Er reist auf einem Überseedampfer nach Amerika, für ihn im ganz und gar wörtlichen Sinne die „Neue Welt“: Wüsten und beeindruckende Felsskulpturen, endlose Getreidefelder, die Häuserschluchten der Großstädte und Begegnungen mit vielen unterschiedlichen Menschen. In Kalifornien bleibt er dann – mit seiner japanischen Braut, die er nachholt. Doch die Sehnsucht nach der alten Heimat vergeht nie. Eine Sehnsucht, die sich in anderer Form auch auf seine Nachkommen überträgt ...

Ein ganz besonderes Bilderbuch, das mit hinreißenden, nostalgischen Illustrationen und knappem, aber poetischem Text ein ganzes Leben erzählt. Ein Leben zwischen zwei komplett unterschiedlichen Kulturen, das von Neugier, Aufbruch, Träumen und Erinnerungen geprägt wird. Sehr schön, sehr eigenwillig – ein echter Fund für Bibliophile und ein Mutmachbuch für alle, die ankommen wollen, ohne ihre Wurzeln zu vergessen!