Kind zu verschenken!

Eigentlich sieht der neue kleine Bruder aus wie ein Affe! Das findet zumindest die genervte große Schwester, die den Nutzwert dieser Familienerweiterung so gar nicht einsehen mag: Was soll man schon mit diesem Winzling anfangen, der Mamas komplette Aufmerksamkeit auf sich zieht und die ganze Zeit entweder brüllt oder gestillt wird oder kackt? Oder anders: Was soll man noch in so einer Familie?? Konsequenterweise beschließt das Mädchen auszuziehen und sich ein neues Zuhause zu suchen. Wie man das anstellt? Ganz einfach: Man setzt sich in einen Pappkarton, der mit „Kind zu verschenken“ beschriftet ist und wartet einfach ab, bis ein gutaussehender kluger Vater und eine schöne Mutter vorbeikommen, die dieses Kind zu schätzen wissen. Der Plan ist gut. Mit der Umsetzung hapert es hingegen ein bisschen …

Eine hinreißende Heldin mit sehr nachvollziehbaren Gefühlen! Das Kind zum Verschenken ist einerseits zum Verlieben komisch und anrührend - auf der anderen Seite lässt es auch einen Blick in die Seele all derer zu, die von einem Geschwisterchen (zumindest in den Augen vieler Kinder) ihren vermeintlich so sicheren Platz bzw. Stellenwert in der Familie verlieren. Das wird mit lakonischem Witz und sehr besonderen Illustrationen erzählt: Es braucht nur wenige, klare Striche und Rot als einzigen Farbakzent, um der kurzen, aus der Perspektive der Hauptfigur wiedergegebenen Geschichte gespannt zu folgen - ob beim gemeinsamen oder ersten eigenständigen Lesen!