Digitale Leseförderung wissenschaftlich betrachtet – von rund 30 Expert*innen verschiedener Fachrichtungen

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Aktuelle News - Lernapps mit Spracherkennung, Lernhilfe mit Künstliche Intelligenz, Gamification als Lernmotivator – die Möglichkeiten digitaler Unterstützung sind in der Leseförderung vielseitig. Aber wie können diese Möglichkeiten so kanalisiert und systematisiert werden, dass weder Kinder noch Eltern, Lehrkräfte oder pädagogisches Fachpersonal überfordert sind, sondern einen tatsächlichen Mehrwert erfahren? Beim Scoping Workshop der Hochschule Flensburg, LMU München und Stiftung Lesen tauschten sich Expert*innen für Leseförderung aus Wissenschaft und Praxis über aktuelle digitale Ansätze aus. Ermöglicht durch die Förderung der Volkswagen Stiftung kamen zum Workshop die Sichtweisen aus Technik, Bildungsforschung, Psychologie und Pädagogik zusammen. Das Ziel: Ein Positionspapier, das Chancen und Grenzen digitaler Möglichkeiten in der Leseförderung langfristig aufzeigt und bündelt.

Häusliche Lernumgebung, Bildungsherkunft, Vorlesepraxis der Eltern oder Sprachkompetenzen im privaten Umfeld: All das und noch mehr sind zentrale Einfluss- und Risikofaktoren auf die Startvoraussetzungen von Kindern mit Blick auf das Lesenlernen. Insgesamt sind die Startbedingungen zum Lesenlernen für Kinder in Deutschland sehr unterschiedlich, aber besonders wichtig. Denn im deutschen Bildungssystem können pädagogische Fachkräfte auf späteren Förderbedarf kaum individuell eingehen. Digitale Möglichkeiten werden oft als schnelle Lösung gesehen, denn sie liegen nahe: Kinder und Eltern nutzen digitale Medien und auch in der Schule sollen sie vermehrt eine Rolle spielen. Können digitale Medien aber richten, was an anderen Stellen nicht geleistet wird oder geleistet werden kann?

Zwischenfazit: Systematisierung erfolgsentscheidend

Leseförderung mit digitalen Medien ist grundsätzlich eine gute Option. Sie können Lesemotivation, -praxis und -kompetenz fördern, müssen aber systematisch in umfassende Konzepte eingebunden werden. Zum Beispiel in der Schule. So haben Lehrkräfte kaum die Möglichkeit sich im schnelllebigen Digitalmarkt zu orientieren und brauchen vor allem Planungssicherheit bei der Entscheidung für Apps und Zugänge. Das Zwischenfazit der Expert*innen: Technik und digitale Angebote können sinnvoll eingesetzt werden, aber vor allem die Einbettung ist wichtig. Das betrifft die Strukturen vor Ort, aber auch Finanzierung, Weiterbildung und Sensibilisierung von Fachkräften und Eltern. Die Erkenntnisse werden aktuell in ein Positionspapier eingearbeitet, das in den kommenden Monaten veröffentlicht wird.

Download Überblick: Lesen in Deutschland – Lesekompetenz und Leseverhalten in einer digitalen Welt

Kontakt

Laura Trost

Leiterin Marketing und Kommunikation

Tel.: 06131-28890-69

laura.trost@stiftunglesen.de

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