Eltern stärken, Kinder fördern – 3 Forderungen an die Kinderkommission im Deutschen Bundestag

Eine erwachsene Frau liest einem Kleinkind aus einem Buch mit kyrillischen Buchstaben vor.

© Pexels / Lina Kivaka

Aktuelle News - Beim heutigen Fachgespräch der Kinderkommission im Deutschen Bundestag zum Thema: „Faktoren die über Bildungs- und Entwicklungschancen entscheiden können: Elternhaus“ fordert Dr. Jörg F. Maas mehr Augenmerk auf das Vorlesen zu legen. Kinder, die schon frühzeitig vorgelesen bekommen, lernen später selbst leichter lesen und haben bessere Noten in allen Fächern in der Schule. Das belegen Zahlen die im Rahmen des Vorlesemonitors der Stiftung Lesen erhoben werden. Um Eltern zu stärken, braucht es vor allem drei Dinge fordert der Geschäftsführer der Stiftung Lesen: „Wir müssen weg von der Vorstellung, dass Lesen nur eine romantische Freizeitbeschäftigung ist. Wir müssen einfachere Zugänge zu Lesematerial schaffen zum Beispiel mit Buchgeschenken beim Kinderarzt oder kostengünstigen Angeboten beim Discounter. Und wir müssen Eltern ermutigen, auch in ihren Herkunftssprachen vorzulesen.“

Vielen Menschen ist gar nicht klar, wie groß der Einfluss beim Vorlesen ist. Die Ergebnisse der Befragung aus dem Vorlesemonitor der Stiftung Lesen zeigen: Rund 37 Prozent der Eltern lesen ihren Kindern selten oder gar nicht vor. Mit diesem Nachteil starten Kinder dann in viel zu großen Klassen mit viel zu wenig Lehrpersonal und sollen dort in kürzester Zeit aufschließen, obwohl gar nicht auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingegangen werden kann. Dabei ist Vorlesen ist entscheidend für die kindliche Entwicklung. Es schafft die Voraussetzungen dafür, dass Kinder später leichter lesen lernen, fördert die Kreativität und das Einfühlungsvermögen, stärkt die Eltern-Kind-Bindung und vieles mehr. Dennoch wird in vier von zehn Familien selten oder gar nicht vorgelesen. Gründe sind unter anderem fehlende Vorlesemedien in den Familien und mangelndes Wissen um den Einfluss von Vorlesen. Buchgeschenke und Aufklärungsarbeit von Vertrauenspersonen sind daher besonders wichtig. Beim Fachgespräch der Kinderkommission im Deutschen Bundestag vertrat Dr. Jörg F. Maas die Arbeit der Stiftung Lesen und stellte drei Forderungen, die auch die Projektarbeit der Stiftung Lesen wiederspiegeln:

  1. Lesen ist kein romantisches Hobby sondern die Grundlage für ein erfolgreiches (Berufs-)Leben und ein Wirtschaftsfaktor. Dass muss sich auch in der medialen Berichterstattung wiederspiegeln.
  2. Der Zugang zu Lesematerial muss vereinfacht werden: Buchgeschenke machen nachweislich einen Unterschied im Vorleseverhalten der Eltern und Comics, Zeitschriften und Vorlese-Apps sind hervorragende Einstiegsmedien.
  3. Herkunftssprachen sind wertvolle Ressourcen und stärken das Selbstvertrauen vorlesender Eltern: Lesematerial in vielen Sprachen erleichtert den Einstieg in das Vorlesen und ergänzen Ausleihsysteme in Kita und Grundschule.

Einfach Vorlesen mit App

Einfach vorlesen? Mit der Geschichten-App der Stiftung Lesen ist das ganz leicht. Jeden Freitag ab 12 Uhr gibt es drei neue Geschichten – für 3-, 5- und 7-jährige Kinder. Über die Webseite oder die „einfach vorlesen!“-App können sie von Eltern und Vorlesende mit dem Smartphone, Tablet oder Laptop abgerufen werden. Mehr Informationen: www.einfachvorlesen.de.

Lesestart 1–2–3

Ob aus dem Freundeskreis oder von Dritten: sind mehr Bücher im Haushalt wird auch mehr vorgelesen. Buchgeschenke und Aufklärungsarbeit von Vertrauenspersonen sind daher besonders wichtig – beides vereint das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Programm „Lesestart 1–2–3“ der Stiftung Lesen. Hierdurch erhalten Kinderarztpraxen und Büchereien Vorlese-Sets zur Weitergabe an Eltern von 1- bis 3-jährigen Kindern. Das Ziel ist es, (Vor-)Lesen zu einem festen Bestandteil im Familienalltag zu machen und damit den Kindern den bestmöglichen Start ins (Bildungs-)leben zu ermöglichen. Weitere Informationen für Eltern, Arztpraxen und Büchereien sind auf der Website www.lesestart.de verfügbar.

Download Aktuelle News

Kontakt

Mareike Bier

PR und Kommunikationsmanagerin

Tel.: 06131 28890-36

mareike.bier@stiftunglesen.de

Nach oben scrollen
Jetzt spenden!