Pressemeldung – Wer weiß, was Jugendliche gern lesen? Ganz klar: andere Jugendliche. Seit 19 Jahren setzen sich Lesescouts in Hessen an weiterführenden Schulen für die Leseförderung ein und stecken Mitschülerinnen und Mitschüler mit ihrer Lesefreude an. Ziel des Programmes ist es, die Lesemotivation bei Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu stärken, um so – gleichberechtigt und unabhängig von ihrer eigenen Herkunft – den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Ganz neu gibt es in diesem Jahr für 120 hessische Schulen einen Podcast-Koffer von BÜCHERALARM. Die Jugendlichen haben heute, im Rahmen eines Pressetermins, an der Freiherr-vom-Stein-Schule in Lichtenau gezeigt, wie sie den Koffer einsetzen und warum sie sich engagieren. Armin Schwarz, Hessischer Minister für Kultus, Bildung und Chancen, Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, und Lena Stenz, BÜCHERALARM-Gründerin, danken den Lesescouts für ihre wertvolle Arbeit.
Anderen helfen, gemeinsam kreativ sein, zusammen Spaß haben – die Gründe der Jugendlichen, warum sie Lesescout sind, sind so vielseitig wie die Ideen der jungen Menschen. Die jugendlichen Lesescouts in Lichtenau haben ihre Arbeit vorgestellt und erklärt, warum sie sich für andere einsetzen und sie zum Lesen motivieren: „Mir macht es Spaß zu Lesen und es fällt mir leicht. Ich habe aber Mitschülerinnen und Mitschüler, die das nicht so gut können und das ist unfair. Deshalb setze ich mich als Lesescout ein“, sagt Madita, 15 Jahre, Lesescout an der Freiherr-vom-Stein-Schule.
Auf diese gegenseitige Unterstützung setzt das Projekt. Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen erklärt: „Um Kinder und Jugendliche langfristig für das Lesen zu begeistern, brauchen wir die Mithilfe von jungen Menschen. Denn sie wissen am besten, wie sie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler begeistern können. Genau so funktioniert das Prinzip der Lesescouts und deswegen ist es auch seit vielen Jahren erfolgreich.“
„Lesen öffnet die Türen zur Welt. Wer gut lesen kann, legt einen wichtigen Baustein für seinen schulischen und beruflichen Erfolg. Die Lesescouts leisten deshalb eine sehr wertvolle Arbeit, indem sie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler mittels verschiedener Medien wie Film-Clips, Büchern-Castings, Podcasts oder Vorleseaktionen für das Lesen begeistern. Wir unterstützen sie daher gerne“, erklärt Bildungsminister Armin Schwarz. Er ergänzt, dass mit diesem Schuljahr alle zweiten Klassen in Hessen eine zusätzliche Deutschstunde erhielten, die auch der Leseförderung zugutekäme. Das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen finanziert das wichtige Projekt „Lesescouts“ über fünf Jahre mit jährlich 30.000 Euro.
Crossmediale Leseförderung mit dem Podcast-Koffer:
Seit kurzem bekommen die Lesescouts einen Podcast-Koffer von BÜCHERALARM zur Verfügung gestellt. Mit vielen zusätzlichen Materialien und altersgerechten Anleitungen holt dieser Jugendliche auf zeitgemäße Weise ab und fördert ihre Lesekompetenz. Denn auch beim Podcasten geht es ums Lesen, Verstehen und Texten – und macht dabei eine Menge Spaß.
„In ihrer eigenen Podcast-Folge entdecken die Lesescouts ein Buch und erleben es ganz neu: Im Interview mit der Autorin oder dem Autor, beim gemeinschaftlichen Diskutieren und Analysieren. So begeistern sie in der digitalen Welt für Bücher und werden zu Lesebotschaftern“, freut sich Lena Stenz, deren Initiative BÜCHERALARM schon über 200.000 Zuhörende in 63 Ländern der Welt erreicht hat.
Was sind Lesescouts?
Egal ob bei Musik, Mode oder Sport – Gleichaltrige können meist am besten einschätzen, was gerade angesagt ist. Dieses Wissen machen sich die Lesescouts zu Nutze. Mit Film-Clips, Bücher-Castings, Podcasts oder Vorleseaktionen zu trendigen Themen wecken sie die Neugier und den Spaß ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler am Lesen. Lesescouts-Teams sind an weiterführenden Schulen aktiv und meist in AGs organisiert. Mit Workshops, Aktionsideen und Lesetipps unterstützt die Stiftung Lesen die Lesescouts bei ihrem Engagement.
Download Pressebild (©Stiftung Lesen/Alexander Nold)