Internationaler Frauentag: (Vor-) Lesen ist weiblich, männliche Vorbilder sind gefragt

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Ein erwachsener Mann und ein Junge sitzen auf einer Couch und blättern gemeinsam durch eine Zeitung

© Pexels Cottonbro Studio

Themenmeldung - Seit 1911 feiern Frauen am 8. März den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Die Stiftung Lesen wirft zum geschichtsträchtigen Tag einen Blick auf die Leseförderung. Denn genau wie die Care-Arbeit ist auch die (Vor-) Leseerfahrung von Kindern hauptsächlich von Frauen geprägt – vom Elternhaus, über freiwillig Engagierte bis zum Personal in Kita oder Schule. „Wir freuen uns, viele motivierte Frauen auf der Seite der Leseförderung zu wissen und danken jeder einzelnen“, unterstreicht Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. „Für uns wird es aber Zeit, dass Männer genauso aufstehen und sich einsetzen – ob als Erzieher, Grundschullehrer, Vater, Onkel, Opa oder freiwillig Engagierter. Kinder brauchen auch männliche Vorbilder, die sie zum Lesen motivieren.“

Aktuelle Studien zeigen: Frauen übernehmen mehr unbezahlte Carearbeit und sind überdurchschnittlich oft in sozialen Berufen vertreten (Statistisches Bundesamt 2024, BMFSFJ Berufsbildungsbericht 2021). Das spiegelt sich auch in der Leseförderung wider. Denn schon zu Hause lesen eher Mütter vor. So lesen laut Vorlesemonitor 2023 über die Hälfte der Familienväter zu Hause maximal einmal die Woche vor, die Mehrheit davon sogar selten oder nie. Von der Kindertageseinrichtung (Kita) über Tagesmütter und -väter bis hin zur Grundschule: Die Bezugsperson für Kinder mit Blick auf Lesen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Frau. So ist der Anteil des pädagogischen Fach- bzw. Lehrpersonal in der Kita zu 92,1 Prozent, in der Grundschule zu 89 Prozent und in weiterführenden Schulen zu 73 Prozent weiblich (vgl. Statistisches Bundesamt 2022, Statista 2023). Und auch der Großteil der freiwillig Vorlesenden ist weiblich – was also dem Bild entspricht, dass Kinder bereits aus Kita und Schule kennen.  

Warum männliche Vorbilder wichtig sind

Erhebungen zum Leseverhalten von Kindern zeigen immer wieder, dass vor allem Mädchen gern lesen. „Der Zusammenhang zwischen diesem Leseverhalten und den Lesevorbildern wurde zwar bislang nicht untersucht, aber trotzdem zeichnet sich ein eindeutiges Bild ab. Denn Kinder orientieren sich an dem, was sie in ihrer Umwelt beobachten. Indem Männer sichtbarer werden beim Vorlesen und in der Bildung generell, können sie zumindest einen Faktor aus der Gleichung nehmen und so den Kindern zeigen, wie wichtig lesen für alle ist und wie viel Spaß es auch macht“, betont Dr. Jörg F. Maas. So können vielfältige Vorbilder dabei helfen, dass noch mehr Kinder Zugang zum Lesen finden – dem ersten Schritt in ein selbstbestimmtes Leben.

Männer steht auf!

Der Appell der Stiftung Lesen: „Männer, krempelt die Ärmel hoch, schlagt das Buch, die Zeitschrift oder das Comic auf und lest vor!“ Vorlesen macht Spaß, legt den Grundstein für das Bildungsleben der Kinder und stärkt die Bindung. Auch Männer können Vorleserituale in der Familie einführen oder als freiwilliger Vorleser mit den Kindern in Kita, Schule und Co. gemeinsam Geschichten entdecken – Lesetipps gibt es auf der Website der Stiftung Lesen, kostenfreie Geschichten über die App „einfach vorlesen!“ oder für die ganz Kleinen unter www.lesestart.de.

Kontakt

Mareike Bier

PR und Kommunikationsmanagerin

Tel.: 06131 28890-36

mareike.bier@stiftunglesen.de

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