Rassismus zu erkennen und aktiv dagegen zu steuern, ist eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft. Daher ist es wichtig, möglichst früh den Grundstein für ein achtsames Miteinander zu legen. Lesen und Vorlesen kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Deswegen veröffentlicht die Stiftung Lesen für Kinder und Jugendliche aktuelle Leseempfehlungen, die Zugänge zu diesem Thema schaffen.
Erfahrungen mit Ausgrenzung, Diskriminierung und Intoleranz gehören zum Alltag vieler Menschen: Aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Sprache werden sie entweder selbst ausgeschlossen und abgelehnt oder kennen Betroffene. Rassismus hat vielfältige Ursachen, beruht jedoch häufig auf einem Mangel an Einfühlungsvermögen und Verständnis. Dem will die Stiftung Lesen mit den Leseempfehlungen „Bücher gegen Rassismus“ entgegenwirken. Sie unterstützt und sensibilisiert damit einerseits Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und Lehrkräfte, regt andererseits aber auch Kinder und Jugendliche mit Geschichten zum Nachdenken und Austausch untereinander an.
Die komplette Empfehlungsliste finden Sie HIER.
Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme der Stiftung Lesen, betont: „Geschichten machen es uns leichter, miteinander ins Gespräch zu kommen – sie helfen uns zu verstehen, zu fühlen und auch zu schwierigen Themen Lösungen zu finden. Fast ohne Worte geben Bilderbücher schon den Jüngsten Toleranz und Selbstbewusstsein mit auf den Weg. Und viele Jugendliche lassen sich von starken Persönlichkeiten inspirieren und lernen so, die Welt mit anderen Augen zu sehen.“
Dem Vorlesen kommt ebenso wie dem Lesen eine große Bedeutung zu: Es stärkt Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung, in ihren sozialen Beziehungen und im gesellschaftlichen Zusammenleben. Das belegt schon die Vorlesestudie „Vorlesen – Investition in Mitgefühl und solidarisches Handeln“ von Stiftung Lesen, Deutsche Bahn Stiftung und DIE ZEIT aus dem Jahr 2015. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch neuere Studien wie „Facets of the early Home Literacy Environment and children’s linguistic and socioemotional competencies“ (2019) von Wirth, Ehmig, Drescher, Guffler und Niklas, die zeigt: Vorlesen hat einen positiven Einfluss auf die soziale Kompetenz von Kindern und fördert ihre Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen.