Leseförderung von Anfang an: Warum Kinderarztpraxen eine Schlüsselrolle spielen

Frau sitzt im Wohnzimmer im Schneidersitz auf dem Boden, im Schoss sitzt ein kleines Mädchen. Sie lesen gemeinsam ein Buch

© Stiftung Lesen/Lesestart/Gordon Welters/laif

Aktuelle News - Vorlesen ist entscheidend für die kindliche Entwicklung. Es schafft die Voraussetzungen dafür, dass Kinder später leichter lesen lernen, fördert die Kreativität und das Einfühlungsvermögen, stärkt die Eltern-Kind-Bindung und vieles mehr. Dennoch wird in vier von zehn Familien selten oder gar nicht vorgelesen. Gründe sind unter anderem fehlende Vorlesemedien in den Familien und mangelndes Wissen um den Einfluss von Vorlesen. Buchgeschenke und Aufklärungsarbeit von Vertrauenspersonen sind daher besonders wichtig – beides vereint das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Programm „Lesestart 1–2–3“ der Stiftung Lesen. Hierdurch erhalten Kinderarztpraxen Vorlese-Sets zur Weitergabe an Eltern – ab 2024 können alle 1- bis 2-jährigen Kinder Deutschlands bei teilnehmenden Kinderarztpraxen ein Buch geschenkt bekommen. Die Stiftung Lesen klärt auf, wie die Ärztinnen und Ärzte mitmachen und das Programm in der Praxis einbinden können.

Rund 95 Prozent aller Eltern nehmen die Vorsorgetermine in ihrer Kinderarztpraxis wahr. Somit sind die Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte wichtige Partner, um möglichst viele Eltern mit Kleinkindern zu erreichen. Vor allem natürlich die, bei denen das Vorlesen bislang keine große Rolle spielt. Sowohl für die Ärztinnen und Ärzte als auch für die Eltern sind die Lesestart-Sets kostenlos. Für das Programm können sich unter www.lesestart.de/aerzte/anmeldung-als-lesestart-praxis/ nicht nur Kinderarztpraxen anmelden, sondern alle Praxen, die eine U6- oder U7-Untersuchung anbieten. Alle Geschichten und Tipps stehen zusätzlich zur deutschen Ausgabe online in 17 weiteren Sprachen zur Verfügung.

Vier Tipps für den Praxiseinsatz

  1. Ins Gespräch kommen: Die Kinderärztin bzw. der Kinderarzt ist eine wichtige Vertrauensperson für Eltern. Ein Gespräch über die Vorteile vom Vorlesen während der Untersuchung und ein persönlicher Rat können viel bewirken. Einen Überblick über die Vorteile des Vorlesens gibt es unter: www.stiftunglesen.de/informieren/unsere-themen/10-gruende-fuers-vorlesen
  2. Bücher sichtbar machen: Die Lesestart-Bücher und Broschüren sollten gut sichtbar sein in der
    Praxis, um zum Nachfragen anzuregen. Eine kleine Ecke mit Büchern kann Eltern und Kinder zum Schmökern einladen.
  3. Mit andere zusammenarbeiten: Bücher kaufen ist teuer – Büchereien auch im Umkreis der eigenen Praxis bieten tolle Angebote und sind bei vielen Familien nicht auf dem Radar. Auf die Ausleihmöglichkeiten aufmerksam machen, kann daher eine langfristige Möglichkeit für Familien eröffnen.
    Bonus: Die Lesestart-Sets gibt es für ein- bis zweijährige Kinder in der Praxis, die Sets für Dreijährige in teilnehmenden Büchereien. Anbieter finden Eltern auf www.lesestart.de/lesestart-finder.
  4. Feedback einholen und teilen: Werden die Bücher zu Hause vorgelesen? Sind noch Fragen offen? Im Folgegespräch mit Eltern ergeben sich eventuell Anknüpfungspunkte, die auch für die Expertinnen und Experten der Stiftung Lesen spannend sind.

Buchgeschenke für alle ein- bis dreijährigen Kinder in Deutschland

Der Deutsche Bundestag hat im Frühjahr die Erweiterung des „Lesestart 1–2–3"-Programms beschlossen. Ab Mitte 2024 werden die Buchgeschenke in Kinderarztpraxen und Büchereien daher deutlich ausgeweitet. Dies ist eine Reaktion auf die jüngsten Bildungsstudien, die dringenden Handlungsbedarf in der frühkindlichen Bildung aufzeigen. Die Buchgeschenke, die anlässlich der U6- und U7-Untersuchungen ausgegeben werden, sind ein wichtiges Werkzeug, das den Familien hilft, eine Brücke zwischen frühkindlicher Bildung und langfristigem Bildungserfolg zu schlagen. Denn Buchgeschenke helfen nachweislich dabei, dass in Familien mehr vorgelesen wird. Das zeigen die Ergebnisse des Vorlesemonitors 2023, eine repräsentative Befragung von Eltern zu ihrem Vorleseverhalten. Ob aus dem Freundeskreis oder von Dritten: sind mehr Bücher im Haushalt wird laut der Befragung auch mehr vorgelesen. Das Ziel ist es, (Vor-)Lesen zu einem festen Bestandteil im Familienalltag zu machen und damit den Kindern den bestmöglichen Start ins Bildungsleben zu ermöglichen. Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Anmeldung als Lesestart-Standort sind auf der Website www.lesestart.de verfügbar.

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Kontakt

Laura Trost

Leiterin Marketing und Kommunikation

Tel.: 06131-28890-69

laura.trost@stiftunglesen.de

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