Lesen, Leihen, Lernen: Journalistische Beiträge mit Medienpreis ausgezeichnet

| Pressemeldung

Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, Preisträger Sonderpreis Quentin Lichtblau, Bildungsministerin und KMK Präsidentin Christine Streichert-Clivot, Preisträger Platz 2 Dirk Asendorpf, Heinrich Meyer, Vorstand der Stiftung Presse-Haus NRZ

© Stiftung Lesen / Iris Maurer

Pressemeldung  - Von Liebesromanen aus dem New-Adult-Genre über wirtschaftliche Hintergründe der E-Book-Onleihe und dem Einsatz von KI im Journalismus bis hin zu den Anfängen des Lesen- und Schreibenlernens: Die Themen der frisch in Saarbrücken ausgezeichneten Preisträgerinnen und Preisträger des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises der Stiftung Lesen und der Stiftung Presse-Haus NRZ könnten nicht unterschiedlicher sein. Der mit 6.000 Euro dotierte Preis wurde an vier Journalistinnen und Journalisten vergeben und zeichnet Werke aus, die sich mit der Bedeutung des Lesens in der heutigen Gesellschaft auseinandergesetzt haben. Den ersten Platz erhält Judith Liere für ihren Beitrag „Korrekte Story“. Die ZEIT-Redakteurin zeichnet ein sensibles und vorurteilsfreies Porträt der Bestsellerautorin Sarah Sprinz und bringt ihren Leser*innen so ein oftmals belächeltes literarisches Genre einfühlsam näher.

Aber nicht nur die erstplatzierte Judith Liere beweist journalistisches Fingerspitzengefühl im Umgang mit ihrem Thema. Dirk Asendorpfs Reportage „E-Books ausleihen – Warum Verlage und Bibliotheken um die Onleihe streiten“ lässt den Protagonist*innen genügend Raum, die eigene Haltung mit Argumenten zu begründen. So ist ein Beitrag entstanden, der die verschiedenen Perspektiven auf das ebenso komplexe wie kontroverse Thema informativ, verständlich und nicht zuletzt spannend vermittelt. Prämiert wurde das Ergebnis in Saarbrücken mit dem 2. Platz. Platz 3 geht an Maren Wurster, die für ZEIT ONLINE ihren Sohn beim Schreibenlernen begleitet und dabei die Widersprüche des deutschen Schulsystems identifiziert und auf scharfsinnige und unterhaltsame Weise aufzeigt. Den Sonderpreis erhält in diesem Jahr der Journalist und Autor Quentin Lichtblau. Sein Text „Ein Autor schafft sich ab“ nimmt die Leser*innen mit in die Welt der künstlichen Intelligenz und ist ein so eindrückliches wie unterhaltsames Plädoyer für die journalistische Arbeit an sich.

Herausragende Beiträge mit wertvoller Botschaft

Für die Auszeichnung mit dem Dietrich-Oppenberg-Medienpreis kommt eine Jury aus Vertretern von Presse, Stiftung Lesen, Stiftung Presse-Haus NRZ und der Familie Oppenberg zusammen und sichtet Beiträge aus Print, Online, Radio und Fernsehen, die zwischen dem 1. Januar 2023 und dem 31. März 2024 veröffentlicht wurden. Die Auszeichnung ist mit 6.000 € dotiert, die zwischen den drei besten Beiträgen und dem Sonderpreis aufgeteilt werden.

Die diesjährige Gastgeberin der Preisverleihung, KMK-Präsidentin und Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes, Christine Streichert-Clivot, unterstreicht die Wichtigkeit der Auszeichnung: „Auch in einer zunehmend digitalisierten Welt verliert das Lesen nicht an Bedeutung. Im Gegenteil: Statt mit weniger haben wir es mit immer mehr Leseanlässen zu tun. Wir brauchen diese Grundfähigkeit, um uns im Alltag und Berufsleben zurechtzufinden. Indem das Lesen in der Öffentlichkeit einen Raum bekommt, leisten Journalistinnen und Journalisten einen wertvollen, nachhaltigen Beitrag für die Bildungs- und Chancengerechtigkeit. Ich gratuliere den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern sowie den Nominierten ganz herzlich.“

Die Preise wurden von Heinrich Meyer, Vorstand der Stiftung Presse-Haus NRZ, und Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen überreicht. Gemeinsam betonen sie: „Lesen eröffnet Welten und macht Spaß. Aber wer Lesen nur als schönes Hobby begreift, hat etwas Grundlegendes nicht verstanden. Die schockierenden Ergebnisse der letzten Bildungsstudien verdeutlichen: Jedes vierte Kind verlässt die Grundschule ohne richtig lesen und schreiben zu können – und hat damit erhebliche Nachteile im späteren Leben und auf dem Arbeitsmarkt. Mit der Verleihung des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises wollen wir die wichtige Arbeit von Journalistinnen und Journalisten würdigen, die sich mit ihren Texten und Beiträgen für das Lesen und die Medienkompetenz einsetzen und damit nicht nur die einzelnen Leserinnen und Leser begeistern, sondern auch grundsätzlich unsere Gesellschaft voranbringen. Wir gratulieren ganz herzlich zu den gelungenen Beiträgen.“

Die Preisträgerinnen und Preisträger im Detail:

1. Preis

Judith Liere: „Korrekte Story“

DIE ZEIT, 15. Februar 2023

Judith Liere zeichnet in ihrem Artikel „Korrekte Story“ ein differenziertes und sensibles Porträt der Bestsellerautorin Sarah Sprinz, das Eingeweihten, aber mehr noch den Uneingeweihten viel über das Phänomen des New-Adult-Genres verrät, ohne die Liebesromane der New-Adult-Literatur abzuwerten. Aber nicht nur die Autorin steht im Vordergrund, Liere ermöglicht ihren Leser*innen außerdem einen vorurteilsfreien Einblick in eine der größten jüngeren „Erfolgsgeschichten der Buchbranche“ und ihr Publikum.

2. Preis

Dirk Asendorpf: „E-Books ausleihen – Warum Verlage und Bibliotheken um die Onleihe streiten“

SWR2, 01. April 2022

In seinem Beitrag „E-Books ausleihen: Warum Verlage und Bibliotheken um die Onleihe streiten“ geht Dirk Asendorpf auf Spurensuche und leistet Aufklärungsarbeit. Unterstützt von prägnanten O-Tönen liefert er einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die Rahmenbedingungen der Onleihe, der die wirtschaftlichen und technischen Details erklärt, die kulturelle Bedeutung der Bibliotheken betont, aber die Ansprüche der Buchproduzent*innen stets mitbedenkt. Auch ohne eine abschließende Lösung für das Dilemma anbieten zu können, ein mehr als hörenswerter Beitrag.

3. Preis

Maren Wurster: „Die schönsten Bs des Universums“

ZEIT ONLINE, 14. April 2023

Maren Wurster beschreibt in ihrem Beitrag „Die schönsten Bs des Universums“ die ersten Schreibversuche ihres Sohnes. Dabei interessiert sie sich dafür, wie unser Bildungssystem die ungezügelte Kreativität unserer Kinder bändigt und beobachtet die „Konformität“ und „Anpassungsleistungen“, die die Schulen den Kindern für das gemeinsame Lernen im Unterricht abfordern. Auf einseitige Schuldzuweisungen zulasten der Lehrkräfte verzichtet sie und hat damit einen Text verfasst, der den Leser*innen einen unmittelbaren, emotionalen Zugang zu einem pädagogisch hochkomplexen Prozess eröffnet.   

Sonderpreis

Quentin Lichtblau: „Ein Autor schafft sich ab“

Der Spiegel, 09. September 2023

In seiner Reportage „Ein Autor schafft sich ab“ führt Quentin Lichtblau seine Leserschaft hinter die Kulissen der faszinierenden und zugleich beängstigenden Welt der künstlichen Intelligenz. Lichtblaus Text ist mehr als die Schilderung seines Selbstversuchs als "German Writing Expert" für ein KI-Startup-Unternehmen. Es ist ein fesselnder Einblick in die Mechanismen einer Branche, die unser Leben revolutioniert und beweist dennoch eindrücklich, dass es keinen Zweifel an den unverzichtbaren Vorzügen menschlicher Kreativität und Einzigartigkeit gibt.

Der Dietrich-Oppenberg-Medienpreis

Der Dietrich-Oppenberg-Medienpreis ist nach dem im Jahr 2000 verstorbenen Gründer und langjährigen Herausgeber der NRZ Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung in Essen, Dietrich Oppenberg, benannt. Mit der Auszeichnung möchten die Stiftung Lesen und die Stiftung Presse-Haus NRZ ein Zeichen setzen für die Bedeutung des Lesens in einer freien Gesellschaft sowie eine lebendige Zeitungskultur fördern. Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger sind auf der Website der Stiftung Lesen zu finden: www.stiftunglesen.de/oppenberg-medienpreis

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Pressebild als Download  © Stiftung Lesen / Iris Maurer

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Tel.: 06131 28890-36

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