Mit Forschergeist die MINT- und Leselust wecken: Pilotprojekt mit Kindermagazin „echt jetzt?“ verbindet Neugier, Spaß und Lernen

Sowohl die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends als auch der aktuelle Vorlesemonitor der Stiftung Lesen alarmieren Bildungsexperten, Schulen und Eltern. Vor allem in den Bereichen Mathematik und Deutsch werden von Viertklässlern zu oft selbst Mindeststandards nicht erreicht. Eine Antwort auf die aktuellen Fragen der beiden Bildungsbaustellen bietet die erfolgreiche Initiative zur MINT- und Leseförderung der Stiftung Lesen und der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ mit dem Kindermagazin „echt jetzt?“. Das Pilotprojekt stand am 11. November 2022 auf einer Fachtagung in Heilbronn im Fokus. Das ambitionierte Ziel: Allen Kindern und Schulen in Deutschland den Zugang zum Projekt und damit Bildungschancen ermöglichen.

© (v.l.n.r.) Moderator Eric Mayer, Michael Fritz/Vorstand der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, Silke Lohmiller/Geschäftsführerin der Dieter Schwarz Stiftung, Dr. Jörg F. Maas/Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen Copyright: Stiftung Lesen

Lesen bedeutet Zugang zu Bildung, ermöglicht das Verstehen von (komplexen) Aufgaben und bereitet den Weg in die Berufswelt. Geben wir Kindern zusätzlich MINT-Kompetenzen mit auf den Weg, werden sie später in der Lage sein, den großen Herausforderungen wie der Klimakrise oder der zunehmenden Digitalisierung erfolgreich und innovativ zu begegnen. Aber nicht jedes Kind ist motiviert, ein Buch aufzuschlagen. Wie die Freude am Lesen und an MINT-Themen trotzdem entfacht werden kann, zeigen die Stiftung Lesen und Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ mit dem Projekt „echt jetzt?“, das von der Heilbronner Dieter Schwarz Stiftung gefördert wird. Wie groß war die größte Schneeflocke und was lebt in einer Pfütze? Solche und noch viele weitere spannende Fragen aus dem Lebensalltag der Jungen und Mädchen beantwortet das Kindermagazin für die 3. und 4. Klasse und verknüpft so spielerisch klassische Themen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) mit Lesen, Rätseln und Erfinden. Und das erfolgreich: verpackt im kindgerechten Design überzeugt das Magazin in bisher vier Ausgaben mit seinen Inhalten zu Wetter, Ernährung, Zuhause und Sehen sowohl Lehrkräfte als auch Kinder. Zwei weitere Ausgaben sind für 2023 bereits in der Planung.

Fachtag Heilbronn: Projekt mit positiver Praxisbilanz
In der zweijährigen Pilotphase wurden bislang 2.000 Klassen an 1.000 Schulen bundesweit zum Schul- und Halbjahresbeginn 2020 mit Klassensätzen des Kindermagazins inklusive begleitendem Unterrichtsmaterial versorgt. Dass der Ansatz zukunftsfähig ist, bestätigt auch die Begleitforschung, die Akteurinnen und Akteuren aus dem Bildungswesen gerade erst auf dem dazugehörigen Fachtag der Initiative am 11. November 2022 in Heilbronn zusammen mit spannenden Impulsvorträgen für die Praxis vorgestellt wurde. Prof. Dr. Simone C. Ehmig, Leiterin des Instituts für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen, berichtet: „Unsere Begleitforschung zu „echt jetzt?“ zeigt, dass Kinder mit dem Magazin Fortschritte in Sprachkompetenz und MINT-Kenntnissen machen. Auch steigt nach Wahrnehmung der Lehrkräfte die Lesemotivation – ebenso wie die Lust am Experimentieren.“ Ein Eindruck, den auch Michael Fritz, Vorstand der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, teilt. „Das Magazin ‘echt jetzt?ʼ eignet sich hervorragend sowohl für das fächerübergreifende Arbeiten als auch für den Einsatz im Deutsch- und Sachunterricht. Es fördert und unterstützt das selbstständige Arbeiten der Kinder und das auch oft zu Hause. So erreicht es die Familien und schlägt eine Brücke zwischen Schule und Freizeit.“

Bildungsbaustellen nachhaltig bearbeiten – gemeinsam, flächendeckend
Die nachhaltige Wirkung des Projektes überzeugt: „Der IQB-Bildungstrend unterstreicht, dass wir jetzt handeln müssen“, sagt Silke Lohmiller, Geschäftsführerin der Dieter Schwarz Stiftung. „Deswegen und weil unser gemeinsames Projekt nachweislich Bildungschancen schafft, haben wir uns entschlossen im kommenden Jahr statt der ursprünglich geplanten 5.000 Klassen, sogar 6.500 Klassen zu unterstützen.“ Weitere Anmeldungen sind also in Kürze wieder möglich. Außerdem können sich Interessierte zusätzlich die bislang produzierten Ausgaben des Magazins auf der Website des Projektes www.echtjetzt-magazin.de, gemeinsam mit dem begleitenden didaktisch-pädagogischen Programm, herunterladen. Das ambitionierte Ziel über 2023 hinaus ist die Weiterentwicklung des Piloten hin zum deutschlandweiten Projekt. „Wir können einen Flächenbrand in Sache Leseschwäche nicht mit einem Flickenteppich löschen“, unterstreicht Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. „Perspektivisch sollen daher flächendeckend alle Schulen in Deutschland Zugriff auf die Magazine und das Programm erhalten. Unsere Bildungsfragen müssen gesamtgesellschaftlich beantwortet werden, um nachhaltig Wirkung zu zeigen. Damit jedes Kind die gleichen Chancen bekommt.“

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