Pressemeldung – Spaßorientierte Leseförderung: Für Bernhard Hoëcker ist das kein Wiederspruch. Mit viel Witz und guter Laune engagiert er sich für eine ernste Sache: die Lesefähigkeit von Kindern und Jugendlichen. Für seinen großen Einsatz in der Leseförderung erhält er jetzt im Rahmen des Deutschen Lesepreises den Sonderpreis für prominentes Engagement der Commerzbank-Stiftung. Der bekannte Comedian ist seit vielen Jahren Lesebotschafter der Stiftung Lesen und weist unermüdlich auf die Bedeutung des (Vor-)Lesens hin. Mit vielen eigenen Leseaktionen ist der Kinderbuchautor selbst aktiv und wirbt als Vorbild dafür, dass sich mehr Menschen für ein freiwilliges Vorlese-Engagement begeistern. Denn Lesen ist nicht nur ein schönes Hobby, sondern unerlässliche Alltagsfähigkeit. Der Deutsche Lesepreis wird von der Stiftung Lesen und der Commerzbank-Stiftung vergeben. Die Preisverleihung findet am 18. Februar in Berlin statt.
Astrid Kießling-Taşkın, Vorständin der Commerzbank-Stiftung begründet die Auszeichnung: „Bernhard Hoëcker ist ein echter Lesebotschafter: er nutzt seine Bühne, um einem wichtigen Thema Raum zu verschaffen und tut das auf eine so humorvolle und gleichzeitig eindrückliche Weise, dass man gar nicht anders kann, als ihm zuzustimmen. Damit ermutigt er viele Menschen, sich ebenfalls für das Lesen einzusetzen.“ Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen ergänzt: „Kinder, denen vorgelesen wird, lernen deutlich leichter selbst lesen und verknüpfen positive Erfahrungen damit. Dennoch wird in jeder dritten Familie selten oder nie vorgelesen. Prominente Vorbilder wie Bernhard Hoëcker zeigen, wie viel Spaß das gemeinsame Lesen macht und haben so einen großen Einfluss auf das Bild des Lesens in unserer Gesellschaft. Das ist absolut preisverdächtig.“
Bernhard Hoëcker: Schauspieler, Comedian, Autor, Preisträger
Bernhard Hoëcker ist einer der beliebtesten und vielseitigsten Comedians Deutschlands. Er ist vor allem für sein breitgefächertes Wissen bekannt und begeistert seit Jahrzehnten das Publikum mit seinem unverwechselbaren Humor, seinem scharfen Verstand und einem Talent dafür, komplexe Sachverhalte unterhaltsam zu vermitteln. Darüber hinaus ist der gebürtige Pfälzer Bestseller-Buchautor und engagiert sich schon seit vielen Jahren Lesebotschafter der Stiftung Lesen. Seine Werke setzen sich auf humorvolle Weise mit Themen wie Natur, Wissenschaft und Alltagsbeobachtungen auseinander, was seinen Ruf als „Wissensvermittler der Comedy“ stärkt. In seiner erfolgreichen Kinderbuchreihe „Das Katzenhuhn“ stehen vor allem kindliche Erlebnis- und Gefühlswelten im Vordergrund.
Hoëckers Popularität nutzt er auch für Bildungsprojekte und Vorträge, in denen er auf humorvolle Weise vermittelt, wie Neugier und kritisches Denken unsere Welt bereichern können. Neben zahlreichen Leseaktionen etwa beim bundesweiten Vorlesetag platziert er das Thema Lesen auch immer wieder in den Medien und der Öffentlichkeit. Zuletzt engagierte er sich für die Vorlese-Kampagne der Stiftung Lesen mit dem Ziel, mehr Menschen für ein freiwilliges Vorlese-Engagement zu begeistern.
Der Preisträger im Gespräch
Mit dem Deutschen Lesepreis werden Sie für Ihr langjähriges Engagement in der Leseförderung ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen Ihr Engagement?
Bernhard Hoëcker: „Jedes Mal wenn ich Kindern vorlese, sehe ich in diese glühenden, gespannten Augen. Ich sehe wie sie aufgeregt an ihren Fingern knoten oder einfach reinreden, weil sie es kaum aushalten können. Leider kann ich immer nur ein paar Kinder in eine andere Welt entführen und nur für kurze Zeit verzaubern. Aber verdient haben es alle. Also hoffe ich, dass es mir viele nachtun und zu Hause zu zweit oder draußen vor vielen das Unmögliche wahr werden lassen.“
Sie haben selbst schon einige Kinderbücher geschrieben. Warum liegt es Ihnen so am Herzen Kindern Geschichten näherzubringen?
Bernhard Hoëcker: „Kinder leben in dieser tollen Welt, von der sie selber so unfassbar wenig wissen, in ihrer Fantasie aber alle Möglichkeiten haben. Diese Welt muss gefüttert werden. Je früher Kinder merken, dass Literatur die Fantasie anregt, desto bereiter sind sie später, selbst zu lesen. So erhalten sie sich die Fantasie. Später, wenn sie mehr dann mehr wissen, behalten sie die Fantasie der Möglichkeiten. Und wie wir den ersten Brei per Löffel dem Kinde zuführen, führen wir auch die ersten Geschichten den Kindern zu. Durch Vorlesen. Eine wahre Superkraft mit denen Eltern, Freunde, Erzieher und Erzieherinnen Unglaubliches erschaffen können. Nebenbei trainiert man ganz viele Dinge wie Vorstellungskraft, Empathie und Einfühlungsvermögen der Kinder. Außerdem stärkt es die persönliche Bindung zwischen Lesenden und Zuhörenden – und Spaß macht es noch dazu und ist unfassbar bequem, weil sich andere die Geschichten ausgedacht haben.“
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen, wenn es darum geht, Menschen für Bildung und Wissen zu begeistern?
Bernhard Hoëcker: „Die Angst, dass Bildung anstrengend oder langweilig ist. Viele Erwachsene haben noch die Erfahrung aus ihrer Schulzeit im Kopf: stures Pauken, ohne viel Lebensbezug. Dabei findet Bildung jeden Tag, jeden Moment statt. Das Blatt das zu Boden fällt, das Taschengeld, dass nicht für ein zweites Eis reicht, der Hund, der einer Spur folgt. Die Herausforderung ist, das Nichtwissen als Geschenk zu begreifen. Und das Lernen als auspacken. Da hilft es Wissen mit Erlebnissen zu verbinden und Menschen zu zeigen, dass Neugier und Bildung wie eine kleine Schatzsuche sind. Und da kann Vorlesen der erste Impuls sein. Bildersuche, Schatzsuche auf dem Sofa, ohne Regen, gemütlich mit dicken Socken.
Wie sähe unsere Welt aus, wenn alle Menschen vorlesen würden?
Bernhard Hoëcker: „Der Teekonsum würde rapide anteigen und auch die Sessel und Deckenindustrie würde profitieren, Die soziale Kommunikation werden trainiert. Vorlesen ist ja nicht nur stumpfen zuhören. Das Buch kann jederzeit unterbrochen werden. Kinder lernen nachzufragen, zu hinterfragen. Eigene Ideen zu entwickeln und Geschichten anderes zu erzählen. Nicht umsonst hatten autoritäre Systeme wie die Kirche große Angst davor, dass die Menschen selber lesen, denn dummerweise fangen sie dann auch an selbst zu denken, zu verstehen und für sich einzuordnen. Und heute stehen wir vor einer besonderen Herausforderung: Im Internet lesen wir auch Dinge, die vollkommener Unsinn sind. Aber je früher ich lerne mit geschriebenem Umzugehen, umso leichter fällt mir später das Sortieren. Ein Kind versteht sehr schnell, dass dieses Einhorn ganz toll und zauberhaft ist. Aber doch nur eine geschriebene Geschichte.
Ihre Interviewanfragen an Bernhard Hoëcker
Gerne vermitteln wir Ihre Interviewfragen an Bernhard Hoëcker. Melden Sie sich dazu bitte direkt mit konkreten Informationen wie Aufnahmemedium und möglichen Daten bei untenstehendem Pressekontakt.
Preisvergabe mit prominenter Unterstützung in Berlin
Die feierliche Preisverleihung des Deutschen Lesepreises findet am 18. Februar 2025 im Humboldt Carré in Berlin statt. Durch den Abend führt Moderatorin Mona Ameziane. Mit zu den rund 300 geladenen Gästen zählen u.a.: die Initiatoren Stiftung Lesen und Commerzbank-Stiftung sowie die Kategoriepartner Arnulf Betzold GmbH, Deutscher Städtetag und Deutsche Fernsehlotterie, FRÖBEL e. V. und PwC-Stiftung und die prominenten Lesebotschafterinnen und Lesebotschafter Jella Haase, Vivian Perkovic, Sherif Rizkallah, Dominik Porschen und Jochen Schropp. Das musikalische Highlight des Abends ist die deutsche Singer-Songwriterin Loua.
Download Pressebild © Morris Mac Matzen