Jugendliche wissen am besten, wie sie Gleichaltrige erreichen und für neue Themen interessieren können. Dieses Prinzip machen sich die Lesescouts in Sachsen seit vielen Jahren zunutze, um Klassenkamerad/-innen für Bücher, E-Books, Zeitungen und Magazine zu begeistern. Während des Lockdowns mussten die Lesescouts ihre Aktivitäten komplett einstellen. Doch jetzt sind sie zurück in den Schulen – mit neuer Überzeugung und vielen Ideen. Für die richtige Umsetzung werden die Lesescouts in Sachsen noch in diesem Jahr mit insgesamt 17 Workshops von der Stiftung Lesen unterstützt.
Marion Merdon, Lehrerin an der Oberschule Zschorlau, schaut zurück auf die Zeit der Schulschließungen: „Die Lesescouts empfanden Bücher als einen Zugang zur Außenwelt, während ihnen der Lockdown alle anderen Türen verschloss. Plötzlich hatten sie keinen normalen Schulalltag mehr, konnten ihre Freunde nicht mehr sehen. Viele haben da gemerkt, dass Geschichten ihnen dennoch Erlebnisse und Abenteuer ermöglichen. Die Lesescouts gehen aus dieser Zeit mit neuer Motivation und vielen Ideen hervor.“ So werden die Lesescouts aus Zschorlau etwa künftig die digitale Plattform Lernsax nutzen, um die komplette Schulbibliothek digital in den verschiedenen Rubriken sichtbar zu machen – von Fantasy und Thriller bis hin zu Jugend- und Sachbüchern, Hörbüchern und Filmen.
Die Lesescouts: Eine Erfolgsgeschichte
Die rund 500 aktiven Lesescouts zwischen 10 und 18 Jahren sind Teil des gleichnamigen Programms von Stiftung Lesen und dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus. Bereits seit 2006 lernen Jugendliche an Ober- und Förderschulen, wie sie ihre Leidenschaft für das Lesen weitergeben können. Christian Piwarz, Sächsischer Staatsminister für Kultus, weiß um die Wirksamkeit des Programms und sichert seine Unterstützung bis Ende 2020 zu: „Die Lesescouts leisten schon seit Jahren einen wertvollen Beitrag für die Leseförderung in Sachsen. Aus den letzten Monaten nehmen sie vieles mit – allem voran die Überzeugung, dass sich ihr unermüdlicher Einsatz für das Lesen lohnt. Deshalb werden wir das Programm weiterhin unterstützen. Denn die Fähigkeit zu lesen und der Spaß daran bleiben wichtig.“
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, ergänzt: „Die Lesescouts ins Sachsen engagieren sich vorbildlich! In diesen Zeiten ist es besonders wichtig, dass sie als Motivatoren aktiv bleiben. Denn der Peergroup-Effekt ist nicht zu unterschätzen: Er sorgt dafür, dass sich die Jugendlichen gegenseitig zum Lesen motivieren. Wir freuen uns daher, das Projekt mit dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus weiterzuführen.“