Das Medienrepertoire von Jugendlichen in Deutschland zwischen 12 und 19 Jahren erweitert sich ständig. Das ist auch ein Grund dafür, dass sie in ihrer Freizeit weniger Bücher lesen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle JIM-Studie 2019, die am vergangenen Dienstag vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest veröffentlicht wurde. Nur 34 Prozent der Befragten – und damit 5 Prozent weniger als 2018 – nehmen regelmäßig ein Buch in die Hand. Auch Zeitschriften, Zeitungen, E-Paper und E-Books spielen für die Jugendlichen kaum eine Rolle. Digitale Spiele, Streaming-Dienste und Online-Angebote wie YouTube oder Kommunikationsplattformen wie WhatsApp und Instagram stehen hoch im Kurs.
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, sagt: „Egal ob analog oder digital – Lesen ist eine Kernkompetenz, die für Kinder und Jugendliche unverzichtbar ist. Wir wollen sie daher über alle Kanäle für das Lesen begeistern und richten unsere Leseförderangebote an dem veränderten Medienverhalten aus.“
Neue Zugänge zum Lesen und innovative Ansätze der Leseförderung zu entwickeln, ist auch das Ziel des Nationalen Lesepakts, den die Stiftung Lesen im vergangenen Oktober initiiert hat. Gemeinsam mit Akteuren aus allen Teilen der Gesellschaft entwickelt sie einen Plan, wie Kindern und Jugendlichen lesefördernde Umfelder geboten werden können. Die unterschiedlichsten Formate – sowohl analog als auch digital – sollen es ihnen ermöglichen, lesekompetent aufzuwachsen.
Mehr als 150 Partner aus Politik, Wirtschaft, Medien, Kultur und Gesellschaft gehören der Allianz des Nationalen Lesepakts bereits an – und die Zahl wächst stetig weiter. Dr. Jörg F. Maas begrüßt diese Entwicklung: „Die gute Resonanz zeigt: Leseförderung geht alle an – nur gemeinsam können wir erfolgreich darauf hinarbeiten, dass alle Menschen in Deutschland lesen können.“