Pressemeldung – Sich nach der Flucht in einem neuen Land zurechtzufinden, ist vor allem für Kinder und Jugendliche schwer – fernab von Freunden und allem Vertrauten benötigen sie Unterstützung, um ankommen zu können und Anschluss zu finden. Das Projekt der BNP Paribas Stiftung und der Stiftung Lesen setzt dabei auf ein auf den ersten Blick ungewöhnliches Medium: Zeitschriften. Mit „Zeitschriften – Lese- und Lebenswelten“ werden seit 5 Jahren insgesamt über 60.000 Schülerinnen und Schüler aus 110 Nationen beim Ankommen und Lernen unterstützt: Denn neue Sprachen lernen sich am besten, wenn es Spaß macht und junge Menschen in ihren eigenen Lebenswelten abgeholt werden. Alle deutschlandweit teilnehmenden Klassen erhalten die diesjährigen Titel im März.
Für Kinder und Jugendliche, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, ist Sprache der Schlüssel, um anzukommen und Anschluss zu finden. Mit dem Projekt „Zeitschriften – Lese- und Lebenswelten“ der BNP Paribas Stiftung und der Stiftung Lesen kommen junge Menschen nicht nur niederschwellig in den Kontakt mit der neuen Sprache, sondern sie bekommen gleichzeitig ein Gefühl für ihre neue Umgebung und die Kultur, in der sie ankommen. Denn Zeitschriften diskutieren das aktuelle Zeitgeschehen, werfen einen Blick auf Trends und sind dadurch auch ein Abbild der Gesellschaft. Dazu geben Zeitschriften Kommunikationsanlässe und laden zum gemeinsamen Austausch ein. Das Feedback aus den Klassen überzeugt: So berichten Lehrkräfte davon, dass Schülerinnen und Schüler schneller Ängste vor den Fremdtexten abbauen und grundsätzlich interessierter daran sind, sich mit den Inhalten zu beschäftigen – der Wortschatz erweitert sich dann schon fast nebenbei.
Seit 5 Jahren erfolgreich: „Zeitschriften – Lese- und Lebenswelten“
Im Rahmen des Projektes erhalten deutschlandweit rund 550 Willkommens- und Intensivklassen seit 5 Jahren im März kostenfrei kinder- und jugendgerechte Zeitschriften gemeinsam mit dem passenden Unterrichtsmaterial. Dafür können Lehrkräfte von Willkommensklassen bzw. Klassen mit einem ausgewiesen hohen Migrationsanteil zwei unterschiedliche Zeitschriftentitel bis zur Klassensatzstärke aus einer festgelegten Liste von sechs Titeln wählen und bestellen. Die Titelauswahl wird mit Lehrkräften für Deutsch als Zweitsprache (DaZ) abgestimmt, umfasst Rubriken wie Wissen, Tiere, Sport, Lifestyle und zeichnet sich durch ein für die Zielgruppe geeignetes Text-Bild-Verhältnis aus. Dazu orientieren sich die Zeitschriften an den Interessen und Lebenswelten von Jugendlichen unterschiedlicher Altersstufen. Insgesamt haben seit 2018 schon über 60.000 Schülerinnen und Schüler in über 3.000 Klassen rund 89.000 Zeitschriften erhalten.
Wichtige Initiative für Jugendliche mit Fluchterfahrung
„Gelingende Leseförderung lebt vom Zusammenspiel verschiedener Mediengattungen“, unterstreicht Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme der Stiftung Lesen. „Gerade Zeitschriften können junge Menschen mit tagesaktuellen Geschichten abholen und durch den Mix aus Bild- und Textanteil vor allem auch bei ungeübteren Leserinnen und Lesern Berührungsängste abbauen. Dank der Förderung durch die BNP Paribas Stiftung können wir einen spürbaren Unterschied in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen machen, die es durch ihre Fluchterfahrung nun wirklich schon schwer genug haben.“ Seit Projektstart profitieren geflüchtete Jugendliche aus 110 Nationen von dem Angebot. In den vergangenen Jahren waren hier vor allem syrische und afghanische Flüchtlinge die größte Gruppe. Im aktuellen Schuljahr 2022/23 sind es vor allem Kinder und Jugendliche aus der Ukraine..