Pressemeldung - Jedes vierte Kind verlässt die Grundschule, ohne ausreichend lesen zu können. Um die Startchancen aller Kinder zu verbessern, verlängern das Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen und die Stiftung Lesen ihre Zusammenarbeit: auch in diesem Jahr gibt es wieder Lese- und Materialpakete für alle Kinder im Grundschulalter. In zwei Projektphasen bekommen Schulkinder in den Klassenstufen drei und vier an allen hessischen Grund- und Förderschulen Buch- und Zeitschriftenausstattungen. Mit der Neuauflage der Initiative werden die Kinder beim Lesen lernen unterstützt während die Lehrkräfte nützliches Begleitmaterial für den Unterricht erhalten.
Aktuelle Bildungsstudien zeigen erneut, wie wichtig die Lesekompetenz von Kindern für ihre spätere Bildungslaufbahn ist. Lesen zu können ist der Schlüssel, um sich die Welt zu erschließen und den eigenen Alltag meistern zu können. Dieselben Studien zeigen aber auch, dass es um das Lesen in Deutschland schlecht bestellt ist: jedes vierte Kind verlässt die Grundschule ohne richtig lesen zu können. Das Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen und die Stiftung Lesen haben es sich daher seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, Kinder, Eltern und Lehrkräfte beim Leselernprozess zu unterstützen und Kindern, unabhängig von ihrer Ausgangssituation, den Zugang zu motivierendem Lesematerial zu ermöglichen.
Erfolgreiche Zusammenarbeit erreicht alle Kinder in Hessen
Im Rahmen des hessischen Förderprogramms erhalten daher auch dieses Jahr wieder Schulkinder an allen hessischen Grund- und Förderschulen Lesestoff. Das Besondere an dem Projekt ist, dass durch die Auswahl des Lesematerials die Förderung von MINT (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik)- und Lesekompetenz verbunden werden. Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen sagt: „Damit Kinder richtig Lesen lernen, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Sie benötigen in ihrem Umfeld Lesevorbilder, sie brauchen Vorlese- und Lesezeit und sie müssen Zugang zu Lesestoff haben, der sie interessiert. Vor allem bildungsbenachteiligte Familien und ihre Kinder brauchen unsere Unterstützung. Die gemeinsame Leseförderungs-Initiative erreicht Kinder, Eltern und Lehrkräfte gleichermaßen. Wir danken Kultusminister Armin Schwarz für die Zusammenarbeit bei dieser wichtigen Aufgabe.“
Leseförderung mit abwechslungsreichen Zeitschriften und spannenden Büchern
Bei der Auswahl der Medien setzt die Stiftung Lesen wieder auf spannende Inhalte und Abwechslung, auch beim Medium. So erhalten die dritten und vierten Klassen im Juni und im September 2024 die Kinderzeitschrift „echt jetzt?“, welche gemeinsam von der Stiftung Lesen und der Stiftung Kinder forschen entwickelt wurde und erfolgreich Themen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) mit Leseförderung verknüpft. Für den Einsatz in der Schule erhalten Lehrkräfte ein Paket mit MINT-Medien passend zur jeweiligen Ausgabe der „echt jetzt?“. Außerdem steht ihnen umfangreiches didaktisches Material zur Zeitschrift online zur Verfügung.
Hessens Kultusminister Armin Schwarz hebt die Bedeutung der Bildungssprache Deutsch, zu der auch die Leseförderung zählt, hervor: „Ich danke der Stiftung Lesen für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Förderung der Bildungssprache und damit auch des Lesens ein zentrales Element guter Bildungspolitik ist und sein muss. Deshalb werden wir in Hessen im nächsten Schuljahr eine zusätzliche Deutschstunde in der Grundschule einführen. Schon gearbeitet wird mit einem Grundwortschatz, den jedes Kind am Ende der Grundschule kennen muss, sowie einer Mindestanzahl zu lesender Lektüren in der Sekundarstufe I. Und für alle Kinder, die vor der Einschulung noch nicht ausreichend Deutsch sprechen, haben wir unsere verpflichtenden Deutschkurse. Dieses Maßnahmenpaket zeigt, dass die enge Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen bei uns auf sehr fruchtbaren Boden fällt. Wir freuen uns auf das, was noch kommt.“
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