Umgang mit Rassismus: 5 Tipps für pädagogische Fachkräfte

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Kinder schauen sich gemeinsam eine Zeitschrift an

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Themenmeldung – Aktuelle Zahlen zeigen, dass Antisemitismus und Rassismus stark zunehmen – das ist auch an Schulen ein ernstzunehmendes Problem. Das Projekt „Aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus“ der Stiftung Lesen und des Bundesamts für Kultur und Medien unterstützt pädagogische Fachkräfte dabei, junge Menschen aufzuklären und zu schützen. Wie erkennen Kinder und Jugendliche leichter rassistische oder diskriminierende Aussagen? Welche Maßnahmen und Methoden helfen dabei, von Vorfällen außerhalb des Klassenraums zu erfahren? Die Stiftung Lesen gibt fünf Tipps für den Schulalltag.

Erfahrungen mit Ausgrenzung und Diskriminierung gehören leider immer noch zum Alltag vieler Kinder und Jugendlicher. Folgende fünf Tipps können pädagogischen Fachkräften in Schulen, aber auch im außerschulischen Umfeld helfen, mit Rassismus im Alltag umzugehen und langfristig vorzubeugen.

Tipp 1: Vorbild sein und Bewusstsein schaffen

Rassistische Äußerungen werden häufig nicht direkt angesprochen, sondern beiseitegeschoben. Das ist verständlich: Das Thema ist unangenehm und kann Konflikte verursachen. Doch nur wer selbst Vorbild ist, kann Kindern und Jugendlichen vermitteln, dass ihre Probleme erkannt werden und es eine Ansprechperson für sie gibt. Es kann helfen, auch ohne dass es einen Anlass gibt, offen über das Thema Rassismus zu sprechen, um eine Sprache und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.

Tipp 2: Einschreiten, wenn Diskriminierung stattfindet

Ein aktives Einschreiten ist erlaubt. Es ist wichtig, Grenzen zu setzen, die nicht verhandelbar sind. Zusätzlich dazu sollte auch begründet werden, warum Dinge nicht in Ordnung sind und was die Folgen sind, wenn sich nicht daran gehalten wird. Wichtig ist an der Stelle, Transparenz und Verbindlichkeit für Regeln des gemeinsamen Miteinanders zu schaffen.

Tipp 3: Den Kindern und Jugendlichen einen Schutzraum anbieten
Sobald Diskriminierung stattfindet, ist es wichtig, sofort zu handeln, die Opfer zu stärken und zu verdeutlichen, dass sie nicht alleine sind. Es kann helfen, den Kindern und Jugendlichen zu erklären, dass sie widersprechen können, wenn sie etwas nicht in Ordnung finden. Wichtig ist auch, über alle Themen zu sprechen und einen Raum zu schaffen, in denen ihre Verletzungen anerkannt werden.

Tipp 4: Auf die Sprache achten

Es kann helfen, beim Sprechen immer wieder zu überprüfen und zu reflektieren, welche Geschichten/Perspektiven fehlen. Diskussionen mit Kindern und Jugendlichen zu komplexen Themen sollten auch immer sachlich und mehrperspektivisch sein. Wichtig ist dabei, das Aufzählen von Differenzkategorien zu vermeiden und kein „Wir“ und „Ihr“ zu verwenden. Durch eine regelmäßige Reflexion, mit welcher Sprache gesprochen wird, kann an den Alltag und die Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen angeknüpft werden.

Tipp 5: Einsatz von altersgerechten Medien

Über altersgerechte Medien können Zugänge zu den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus geschaffen werden. Diese helfen den Kindern und Jugendlichen, Verständnis zu entwickeln sowie Folgen des eigenen und fremden Handelns besser einschätzen zu können. Kinder und Jugendliche können sich oft in Hauptfiguren in Büchern und Filmen hineinversetzen. Wichtig ist dabei, dass Geschichten erzählt und besprochen werden, die auch handlungswirksam sind und Lösungsoptionen zeigen.

 

Digitaler Fachvortrag „Umgang mit Rassismus im pädagogischen Kontext“

Die Tipps sind nur ein Auszug des digitalen Fachvortrages, der im Rahmen des Projekts „Aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus“ stattgefunden hat und ab sofort online frei verfügbar ist. Referentin Deborah Krieg, von der Bildungsstätte Anne Frank, erklärt im Vortrag die Bedeutung von Rassismus für das Miteinander an, aber auch außerhalb der Schule. Sie hilft dabei, unterschiedliche Formen und Mechanismen von Rassismus zu erkennen, eigene Handlungen zu betrachten oder zu hinterfragen und eine Haltung zu entwickeln. All das unterstützt dabei, handlungsfähig zu bleiben. Der Fachvortrag kann unter https://youtu.be/8tRF3yhzPk0?si=jOaUJVsTpa1mqBfS abgerufen werden.

Über das Projekt „Aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus“

300 Schulen und außerschulische Einrichtungen nehmen deutschlandweit am Projekt „Aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus“ der Stiftung Lesen teil. Gefördert wird es im Rahmen der Kulturprojekte zur Bekämpfung von Rechtsextremismus & Rassismus durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Mit dem Projekt der Stiftung Lesen erhalten pädagogische Fachkräfte Medienboxen und Begleitmaterialien zur Unterstützung, um Kinder und Jugendliche im Hinblick auf Demokratiebewusstsein, Antirassismus und Prävention gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Hass und Intoleranz zu stärken. Zusätzlich dazu gab es verschiedene Weiterbildungsangebote durch Seminare und einen Fachvortrag, um pädagogische Fachkräfte für diese Themen zu sensibilisieren.

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Kontakt

Jana Himmelheber

Kommunikationsmanagerin

Tel.: 06131-28890-87

jana.himmelheber@stiftunglesen.de

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