Nur noch 32% der Jugendlichen nehmen regelmäßig ein Buch in gedruckter Form in die Hand. Damit sinkt der Anteil der ein Buch lesenden Mädchen und Jungen das dritte Jahr in Folge und ist so niedrig wie noch nie in den letzten 10 Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle JIM-Studie 2021, die am 30. November 2021 vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest veröffentlicht wurde. Laut der aktuellen Studie wird die Lesehäufigkeit auch von der formalen Bildung beeinflusst: Während 39% der Jugendlichen an einem Gymnasium täglich oder mehrmals die Woche aus eigenem Antrieb ein Buch lesen, beschäftigen sich nur 23% der Jugendlichen an Haupt- und Realschulen regelmäßig und aus eigenem Antrieb mit einem Buch.
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, sagt: „Leider ist es trotz aller Anstrengungen noch nicht gelungen, die Lesekompetenz unserer Kinder und Jugendlichen über die verschiedenen Schulformen hinaus nachhaltig zu verbessern. Denn: Bildung und gesellschaftliche Teilhabe fangen mit Lesen an. Die Leseförderung in Deutschland muss schulformunabhängig weiter ausgebaut werden, sonst geht die Bildungsschere immer stärker auseinander. Dazu brauchen wir ein entschlossenes Handeln von Politik auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.“
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Pandemie ist eine gesamtgesellschaftliche Leseförderung wichtiger denn je. Mit mehr als 170 Partnern aus Politik, Wirtschaft, Medien, Kultur und Gesellschaft hat es sich der im Jahr 2021 geschlossene Nationale Lesepakt zum Ziel gemacht hat, für alle Kinder und Jugendliche in Deutschland lesefördernde Umfelder zu schaffen, um die Lesemotivation und Lesekompetenz zu erhöhen. Dr. Jörg F. Maas meint: „Kinder und Jugendliche können ihr Bildungspotenzial nur dann ausschöpfen, wenn sie lesen können. Die Basis dafür bildet eine etablierte und breitaufgestellte Leseförderung. Genau hier setzt der Nationale Lesepakt an.“