Kinder, die schon frühzeitig von ihren Eltern oder anderen Bezugspersonen vorgelesen bekommen, haben bessere Noten in allen Fächern in der Schule. Das belegen Zahlen die im Rahmen des Vorlesemonitors der Stiftung Lesen erhoben werden. Schon 10 Minuten regelmäßiges Vorlesen am Tag beeinflussen die späteren Lesefähigkeiten von Kindern und sind der Kickstart für ein selbstbestimmtes Leben.
Wenn sich Vorleser*innen aufeinander einlassen, kann aus Geschichten erzählen ein Dialog werden. Nachfragen stellen, alternative Handlungsstränge ausdenken oder das Gelesene in Frage stellen und darüber diskutieren: Im Gespräch rund um Geschichten und Märchen üben Kinder viele wertvolle Fähigkeiten für das spätere Leben. Spannende Geschichten machen neugierig und wecken bei Kindern das Interesse an anderen Lebenswelten und Biografien, sie üben das kritische Denken und beflügeln die eigene Fantasie.
Kinder, die regelmäßig vorgelesen bekommen, haben einen größeren Wortschatz, entwickeln ein Gefühl für Sprache und haben oft schon vor Schulbeginn erste Buchstabenkenntnisse.Diese Vorkenntnisse sorgen dafür, dass Kinder selbst leichter lesen lernen. Und was man gut kann, übt man auch lieber. Sprich: Fällt Kindern das Lesen leichter, sind sie motivierter auch im Alltag öfter zu lesen und entwickeln durch diese Lesepraxis eine gute Lesekompetenz. Das ist die Fähigkeit, Texte inhaltlich zu verstehen und gedanklich zu verarbeiten. Das ist besonders wichtig, um sich Wissen aneignen zu können. Denn nur wer lesen kann, kann auch Matheaufgaben verstehen und lösen oder dem Chemieunterricht folgen. Somit wirkt sich Vorlesen positiv auf den späteren, schulischen Lese- und Schreiberwerb aus und legt den Grundstein für beruflichen Erfolg.
Vier von zehn Kindern wird zu Hause aber nicht oder nur selten vorgelesen.
Lesebotschafter, Schauspieler und Komiker Bernhard Hoëcker ist bekannt für sein breitgefächertes Wissen
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Der Lesebotschafter weiß: „Den positiven Effekt des Vorlesens merkt man zum Beispiel am Wortschatz. [...]Beim Vorlesen stößt man immer wieder auf Wörter, die man selbst gar nicht beim Sprechen benutzt – die aber vielleicht bei den Kindern genau eine Situation oder ein Gefühl beschreiben, das grade passt – und dann in deren aktiven Wortschatz eingehen.“
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Bildung ist in Deutschland abhängig vom Elternhaus. Wenn Kinder hier nicht gefördert werden können, starten sie mit einem großen Nachteil in ihr gesamtes Leben, den pädagogische Fachkräfte auch mit größter Motivation kaum ausgleichen können. Doch trotz belegbarer wissenschaftlicher Erkenntnisse ist vielen Menschen gar nicht klar, wie groß der Einfluss von Vorlesen ist. Ob Eltern vorlesen oder nicht, hängt dabei viel mit den in der eigenen Kindheit gesammelten Vorleseerfahrungen zusammen. Verkürzt gesagt: Wurde mir nicht vorgelesen, lese ich sehr wahrscheinlich auch meinem Kind nicht vor. Freiwillig Engagierte können diesen Teufelskreislauf unterbrechen. Denn durch dich können Kinder Vorleseerfahrung sammeln, Freude am Lesen entwickeln und später selbst Kindern vorlesen.
Vorlesen ist also der erste Schritt aktiv an der Chancengerechtigkeit in Deutschland mitzuwirken! Ob langfristiges Engagement oder erst einmal ausprobieren, allein oder zu zweit: Ein Vorlese-Engagement ist vielseitig, regional und richtet sich nach dem eigenen Terminkalender.
Du willst mit uns für eine bessere Zukunft sorgen? Am 15. November ist Bundesweiter Vorlesetag. Jetzt anmelden und vorlesen!
Kein Problem! Wir unterstützten dich mit vielseitigen Angebote rund um das freiwillige Engagement – für jeden Wissens- und Erfahrungsstand.
Du willst Kinderaugen zum Leuchten bringen? Dann unterstütze eine Einrichtung deiner Wahl mit einer (Vor-)Lese-Box.
Du willst mit uns die Botschaft verbreiten? Hier gibt es alle Materialien wie zum Beispiel Postings, Banner und Printanzeigen zum Download, die du unter Verwendung des Copyrights verwenden darfst. Wir freuen uns über Verlinkungen auf Social Media oder über die Verwendung des Hashtag #MachMitLiesVor.
Alle Motive der Kampagne findest du hier.