Feuerwanzen lügen nicht

Dem ernsthaften und dabei auch noch beliebten Musterschüler Mischa traut keiner all den Unsinn zu, den er mit seinem besten Freund, dem eher unsteten Nils, so anstellt: vom Enten-Erschrecken übers auf-Autos-Spucken bis zum Sprüche-Klopfen. Letzteres im wahrsten Sinne - denn sie haben schon eine ganze Sammlung von sogenannten „Nits-Sprüchen“, die allerdings immer nur von Nils verbreitet werden. Doch es gibt auch etwas, das Nils von Mischa nicht gewusst hat, wovon er nichts, aber auch gar nichts geahnt hat. Bedeutet Lügen wirklich nur Träumen davon, wie es auch sein könnte? Oder meint das nur Mischas Vater - und in Wirklichkeit stellen Lügen alles in Frage. Auch die Freundschaft …

Es gibt Dinge, für die gibt es keine Worte. Auch nicht für den besten Freund. Die Geschichte von Nils und Mischa thematisiert das Thema Armut - und die Scham und Sprachlosigkeit, die nur die verstehen können, die davon betroffen sind. Hier gelingt es - aus der Sicht des Ich-Erzählers Nils - wenigstens ansatzweise nachzuvollziehen, was soziale Kluft wirklich bedeutet. Und was sie mit den Menschen macht. Diese besondere Freundschaftsgeschichte trieft dabei nicht vor Betroffenheit, sondern beschränkt sich auf die ganz nüchternen Erkenntnisse von Nils. Dabei bleibt noch genug Raum für andere Themen der Altersgruppe, Witz und viele fein gezeichnete Charaktere.