Sol

Sol schuf einst die Welt und das Leben darauf. Mit Tierra - dem Gott der Erde - war sie endlich nicht mehr einsam. Gemeinsam schufen die beiden weitere Götter: die Golds, die Jades und die Obsidians. Doch die Obsidians waren böse. Nur das größte aller Opfer konnte die zerstörrerischen Götter aufhalten und die Welt und das Leben darauf retten. Damit dieses Opfer nicht umsonst war, muss das Ritual alle zehn Jahre erneuert werden. Hierfür treten zehn Semidioses - die Kinder der Golds und Jades - gegeneinander an. In unerbittlichen Spielen geht es nicht nur um die Ehre, das Licht zu erhalten, sondern am Ende um Leben und Tod - ereilt die letztplatzierte Person doch das Schicksal als Opfergabe zu enden. Teo sind diese Spiel eigentlich egal - sind sie doch ein Privileg der höherstehenden Golds und deren Kindern. Eher macht er sich Sorgen um seine beste Freundin Niya - Gold-Semidoisa und Tochter von Tierra. Allerdings hat Sol wohl andere Pläne mit ihm, denn während der Auswahl leuchtet plötzlich die Sonnenkrone über seinem Kopf und zeichnet ihn als einer der zehn Auserwählten aus. Für Teo beginnt ein Wettkampf, bei dem es nicht nur um sein Leben geht, sondern auch um seine Freunde und die Chance auf ein besseres Leben für die Jades.

Freundschaft, Verrat, eine uralte böse Macht und natürlich Gefühle und erste Liebe - all diese Themen finden sich in diesem rasanten Fantasyschmöker, dessen Grundidee ein wenig an die Tribute von Panem erinnert… Ganz nebenbei werden schon im Prolog eine lange Liste an Gottheiten vorgestellt, die im Laufe der Geschichte stetig erweitert wird. Eine erste Praxisidee wäre hier z. B. das Anlegen eines Lexikons oder Stammbaums. Oder man fertigt Charakterkarten an - analog zu denen, die Xio in der Geschichte sammelt.
Natürlich spielen auch Geschlechter, Sterotypen und Diversität eine Rolle, doch sind diese so selbstverständlich in die Geschichte eingewebt, dass man die Tatsache, dass z. B. Teo z.B.  vorher einmal ein Mädchen war, Niya alle Mädels sehr heiß findet oder aber Ocelo geschlechtsneutral ist und entsprechend für ihn das deutsche Neopronomen sier verwendet wird, nicht als zentralen Thema benennt. Vielmehr zeigt es auf, dass es für die Handlung egal ist, wer welches Geschlecht hat/hatte. Ein sprichwörtlicher fantastischer Auftakt einer Dilogie mit mexikanischem Flair und einem breiten Spektrum an Themen; Leseratten werden begeistert sein.