Ziemlich zappenduster

Wie kommt ein Beutel mit Hundekacke in den Gipfel eines Baumes? Nicht nur alle, die ein so anrüchiges Rätsel lösen möchten, sollten unbedingt diesen kleinen (Katastrophen)roman lesen! Der beginnt ganz harmlos mit Lisas Papa Lars, der nach seinem Burnout eigentlich zu sich finden und die Familie als Hausmann unterstützen sollte. Zum Beispiel beim Einkaufen. Doch wenn plötzlich flächendeckend der Strom ausfällt, erweist sich seine diesbezügliche (Nach)Lässigkeit als echtes Problem: Wie soll eine vierköpfige Familie samt Hund mit 2 Flaschen Wasser und zehn Scheiben Toast in einem halb leerstehenden Berliner Mietshaus überleben? Zumal verschärfend hinzukommt, dass der Vater auf gar keinen Fall die einzigen (und besser organisierten) Nachbarn um Hilfe bitten will: Schließlich ist wahrscheinlich „der Chinese“ schuld an der existenziellen Bedrohung …

Aus dem Blickwinkel von Lisa, der - natürlich in den chinesischen Nachbarsjungen verliebten - Tochter der Familie wird hier mit einer gelungenen Mischung aus Ernsthaftigkeit und bissigem Witz ein gar nicht mal völlig aus der Luft gegriffenes Szenario durchgespielt. In dem sich am Ende ausgerechnet die hilflosen Durchhaltparolen der Politik bewahrheiten: „You never walk alone“…. Ein kleines Buch mit großem Gesprächspotenzial!