Der Prinz und die Schneiderin

Ein großer Ball steht an, bei dem es um nichts Geringeres als die Hand des Prinzen geht! Natürlich können sich alle Schneidereien der Stadt vor Arbeit kaum retten. So auch die Schneiderei in der Frances arbeitet und auf eine junge Dame aus feinem Haus trifft, die so gar keine Lust auf den Ball hat - ganz zum Ärger ihrer Mutter. Nach ihren Wünschen für das Kleid gefragt, antwortet diese nur trotzig „Lass mich aussehen wie die Hure des Teufels“... Gesagt, getan. Konnte ja keiner ahnen, dass das der Startschuss einer heillosen Achterbahn ist. Angefangen bei der Freude der jungen Damen, über das Entsetzen der feinen Gesellschaft bis hin zur Bewunderung über die Kreativität und Qualität der Arbeit. Da lassen lukrative Angebote nicht lange auf sich warten und ehe sich Frances versieht landet sie als Schneiderin bei einer echten Prinzessin! Oder Prinzen? - Aber ist das überhaupt wichtig? Prinz Sebastian fühlt sich in Frances Kleidern endlich wie er selbst und lebt diese Freude im Pariser Nachtleben aus - natürlich inkognito … 
Als Lady Crystallia wird Sebastian eine schillender Persönlickeit und die Kleider von Frances erlangen große Bekanntheit. Doch zu einem hohen Preis! Denn solange Lady Crystallia - oder besser Prinz Sebastian - das Geheimnis aufrecht erhält, solange kann Frances nicht aus dem Schatten heraus ins Rampenlicht treten. Zum Glück handelt es sich hier um ein Märchen-Comic und Märchen gehen bekanntlich ja immer gut aus!

Auf dem Cover ein Junge und ein Mädchen, eng beieinander, mit verträumten Blick - schnell steckt man das Buch auf den ersten Blick in eine Schublade. Doch der zweite Blick ist sehr viel lohnender: ist doch der vermeintliche Lichtkegel, in dem die beiden jungen Menschen stehen, in Wahrheit die Silhouette von Lady Crystallia und in dem Comic geht es um so viel mehr als eine erste Liebelei. Es geht um Identität, Anerkennung, um die Angst entdeckt zu werden und den Menschen, aber vor allem den Eltern nicht mehr zu genügen. Es geht aber auch um eine Freundschaft, die nicht wertet, in der sich beide so annehmen, wie sie sind - ohne zu hinterfragen. Und letztendlich geht es darum Mut zu fassen und für sich, seine Wünsche, Träume und seine ganz individuelle Persönlichkeit einzustehen.