Goldene Steine

Hass und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, was bedeutet das? Für Leon bisher herzlich wenig: Einfach zum Spaß stiehlt der 14-Jährige Hamburger eine Kippa und trägt sie als Trophäe auf dem Kopf. Dann trifft er auf zwei gewalttätige Skinheads, wird brutal zusammengeschlagen. Durch (glückliche) Zufälle lernt er den jüdischen Fußballer Nikolai und die neu zugezogene Yara kennen – und kann seine Erfahrung endlich teilen. Schnell verfliegt die Flüchtigkeit ihrer Bekanntschaft und weicht Vertrauen und Freundschaft, als die drei sich dabei begleiten, ihre jeweils persönlichen Verbindungen zum Thema Antisemitismus und zur deutschen Geschichte kennenzulernen. 

Cornelia Franz lässt Yara, Leon und Nikolai drastische, weil ehrlich benannte und beschriebene, Gewalt gegen Jüdinnen und Juden an der eigenen Haut spüren – gibt ihnen aber mit Solidarität, Charakterstärke und unheimlich viel Witz einiges an Resilienz mit auf den Weg, um sich zu behaupten und zusammenzuhalten. Lesende ab dem Teenageralter erleben im nass-dunklen Hamburger Frühling bedrohliche Situationen, gewalthaltigen Antisemitismus – aber auch als motivierendes Kontrastprogramm gleichzeitig das Erstarken neuer Freundschaft. Es folgt ein toller Sommer, nach welchem man das mitreißende Dreiecksgespann wirklich vermissen wird.