Loki. Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht)

Das Image des Gottes Loki war noch nie das beste (übrigens auch nicht im Marvel-Universum!). Doch im vorliegenden - von ihm selbst verfassten - Tagebuch geht es nicht etwa um seine hinterlistigen Taten, sondern vielmehr um deren Konsequenzen. Göttervater Odin hat nämlich endgültig die Nase voll und schickt Loki in der Gestalt eines streichholzbeinigen 11-jährigen Jungen, begleitet von einer - ebenfalls unechten - Familie (samt „Stiefbruder“ Thor) , auf die Erde. Um dort Buße bzw. Gutes zu tun - und es zu dokumentieren! Eine wahrlich herabwürdigende Aufgabe für einen Gott. Und übrigens keineswegs einfach. Denn Loki lässt seine Leser/-innen nicht nur an seinen kulinarischen Leiden (zu Mittag gibt es weder über dem Feuer gerösteten Ochsen noch Honigwein!!), sondern auch an seinem permanenten Verzweifeln an der Welt der Sterblichen teilhaben …

Punkte sammeln für einen Tugend-Score? Das mag für Loki eine harte Strafe sein - für Leser/-innen mit Spaß an skurriler Komik ist das die Grundlage eines besonderen Leseabenteuers.
Ein bisschen Gregs Tagebuch, ein Schuss Marvel, ein bisschen nordische Sagenwelt und reichlich chaotische Verwicklungen werden hier hemmungslos (auch im Hinblick auf die Textgestaltung) mit dem Alltag der Zielgruppe verquirlt. Und da Loki definitiv der Meinung ist, man werde ihn vermissen, gibt es natürlich demnächst eine Fortsetzung. Den Göttern sei Dank!