Oracle

Freunde finden, auf Partys gehen oder einfach nur einen normalen und geregelten Alltag haben - all das ist unvorstellbar für Julian und das schon seit er ein Kind war... Denn schon so lange sieht er Dinge, die sonst niemand sehen kann. Und das nicht irgendwo im Raum, sondern an anderen Mensch: schwarze Keile und Balken, die ganze Körperabschnitte bedecken, rote Wolken, die aussehen wie verwischter Schmutz, die Beine oder Arme bedecken. Und ganz schlimm: die Nebelaugen seines Schulkameraden und die wurmartigen Schatten, die aus dem Körper einer Mutter hervorzuquellen scheinen. Erfüllt von Angst und Panik zieht sich Julian immer mehr zurück, bis er sein Zimmer fast gar nicht mehr verlässt und wenn, dann mit gesenktem Kopf durch die Welt geht. Nur niemanden ansehen! Auf gar keinen Fall den Blick heben! Nach mehreren Jahren psychologischer Betreuung und den entsprechenden Medikamenten scheint es endlich bergauf zu gehen. Es ist sogar so weit, dass Julian von zu Hause auszieht und sich ein Zimmer im Studentenwohnheim sucht - weit und breit sind keine der "Marker" zu sehen, die ihn in seiner Kindheit so geplagt hatten. Langsam fasst Julian Mut und schöpft Hoffung, doch noch ein normales Leben führen zu dürfen... Doch mit der Selbstsicherheit keimt auch die Frage in ihm auf: ist er vielleicht gesund ohne es zu wissen? Sind die Marker durch die Pubertät verschwunden oder werden sie einfach durch die Medikamente unterdrückt? Es gibt nur einen Weg dies herauszufinden und zusammen mit seinen neuen Freunden traut sich Julian auch diesen Schritt zu gehen. Mit ungeahnten Folgen und Ereignissen!

Anfänglich noch etwas ruhig gewinnt die Geschichte schnell an Fahrt und wird zu einem wahren Pageturner! Denn mit dem sypathischen Julian, der als Kind durch die Hölle ging und trotzdem nie den Mut verlor und nur eins möchte, nämlich den Menschen helfen, fiebert man in jeder Situation mit! Ein Buch zum Sprechen über Anderssein, psychische Krankheiten und Problemen, aber auch über Moobing, Freundschaft und die erste Liebe. Oder man philosophiert gleich über Vorbestimmung und die Möglichkeit sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.